Nach zeitweisen Verlusten Eigenanlagen der Sparkasse erholen sich kräftig

DSGV-Präsident Ulrich Reuter dürfte sich bestätigt fühlen: Die Eigenanlagen der Sparkassen gewannen im vergangenen Jahr kräftig an Wert – nachdem die Zinswende sie zwischenzeitlich in die Bredouille brachte.

DSGV-Präsident Ulrich Reuter dürfte sich bestätigt fühlen: Die Eigenanlagen der Sparkassen gewannen im vergangenen Jahr kräftig an Wert – nachdem die Zinswende sie zwischenzeitlich in die Bredouille brachte. Foto: Imago Images / Funke Foto Services

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Die Eigenanlage von Deutschlands Sparkassen hat sich kräftig erholt. Das zeigen die Zahlen zur Geschäftsentwicklung der Sparkassen-Finanzgruppe, die der Deutsche Sparkassen- und Giroverband DSGV in seiner Bilanzpressekonferenz veröffentlicht hat. Demnach kletterte der Wert der Wertpapiereigenanlagen zu Ende 2024 um satte 9,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahr auf nunmehr 283,2 Milliarden Euro. Von Ende 2022 bis Ende 2023 war ihr Wert insgesamt noch um fast 4 Prozent gefallen.

 

Dass sich der Wert der Eigenanlage so sehr erholt, ist nicht verwunderlich. Denn zwischenzeitlich hatten die Sparkassen ja schon mit bedeutenden Abschreibungen zu kämpfen – wie der damalige DSGV-Präsident Helmut Schleweis erklärte: „Angesichts des historisch beispiellosen Zinsanstiegs sind in einer Stichtagsbetrachtung folgerichtig hohe Wertberichtigungen auf festverzinsliche Wertpapiere im Depot-A vorzunehmen.“ Die lag insgesamt bei knapp 8 Milliarden Euro. Schleweis beschwichtigte aber schon damals: Da die meisten Sparkassen die Papiere bis zu Endfälligkeit halten könnten, würden auch die zwischenzeitlichen Wertkorrekturen dann wieder aufgeholt werden.

Dass das nun größtenteils gelungen ist, bestätigte der DSGV-Präsident Ulrich Reuter in der Bilanzpressekonferenz. Die Abschreibungen aus dem Jahr 2022 hätten weitere Wertaufholungen nach sich gezogen: „Wir hatten Ihnen damals prognostiziert, dass es sich nicht um reale Verluste handelte, sondern Jahr für Jahr mit den Fälligkeiten bis zu 15 Prozent der Werte zurückkommen.“ Man liege sehr gut im damaligen Prognoserahmen. „Die Aufregung war also deutlich übertrieben“, ergänzte Reuter.

Kritiker befürchteten Pleiten im Sparkassensektor

Aufregung hatte es damals gegeben, weil Kritiker wie der Professor Ralf Jasny Pleiten im Sparkassensektor befürchteten. Anlass dafür war der Fall der Silicon Valley Bank: Die US-Bank war in langlaufende Anleihen investiert, musste ihren Wert wegen der Zinswende – wie viele Sparkassen auch – aber zeitweise nach unten korrigieren. Weil Anleger dann auf Einlagen zugreifen wollten, war die Bank dazu gezwungen, die Anleihen zum korrigierten, niedrigeren Preis zu verkaufen – und ging letztendlich pleite.

 

In Deutschland allerdings blieben ähnliche Fälle aus. Selbst im Osten Deutschlands, wo bei den Sparkassen dem Einlagengeschäft oft nur ein geringes Kreditgeschäft entgegensteht und somit Eigenanlagen eine größere Rolle einnehmen, konnten die Institute größtenteils um die Befürchtungen herum navigieren.

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