Ehrgeizige Wachstumsziele V-Bank peilt 20 Milliarden Euro betreutes Kundenvermögen an

Jens Hagemann: Der Vorstandssprecher verfolgt auch bei der Cost-Income-Ratio ambitionierte Ziele.

Jens Hagemann: Der Vorstandssprecher verfolgt auch bei der Cost-Income-Ratio ambitionierte Ziele. Foto: V-Bank

Die V-Bank will 2018 kräftig wachsen. So soll das Kundenvolumen der auf Depot- und Kontoführung sowie auf die Wertpapierabwicklung für unabhängige Vermögensverwalter und ausgewählte Kunden wie Family Offices spezialisierten Bank in diesem Jahr die Marke von 20 Milliarden Euro erreichen, wie Vorstandssprecher Jens Hagemann im Gespräch mit der „Börsen-Zeitung“ (kostenpflichtig) erklärte. Das würde demnach einen Zuwachs von 2,6 Milliarden Euro bedeuten.

Gutes Neugeschäft, boomende Aktienmärkte

Mit Blick auf die Entwicklung der vorangegangenen Jahre scheint dieses Ziel nicht unrealistisch: Nach einer Steigerung des betreuten Kundenvermögens im Jahr 2016 um 1,9 Milliarden Euro auf rund 15 Milliarden Euro verzeichnete das Institut laut Bericht vergangenes Jahr einen Zuwachs von rund 2,5 Milliarden Euro auf 17,5 Milliarden Euro – laut Hagemann neben dem guten Neugeschäft auch ein Ergebnis der boomenden Aktienmärkte.

Diese Entwicklung soll sich in der Bilanz niederschlagen: So will Hagemann das Vorsteuerergebnis im laufenden Jahr nach eigenem Bekunden um rund 20 Prozent steigern. Dieses Tempo soll auch langfristig beibehalten werden: „In fünf Jahren wollen wir unser Vorsteuerergebnis auf über 10 Millionen Euro verdoppeln“, so Hagemann zur „Börsen-Zeitung“.

Bereits im vergangenen Jahr habe man das Vorsteuerergebnis nach vorläufigen Berechnungen um 0,6 Millionen Euro auf 5,1 Millionen gesteigert. Dabei habe ein deutlich gesteigertes Provisionsergebnis den Einbruch des Zinsergebnisses mehr als kompensiert, so Hagemann. Für das laufende Jahr erwartet Hagemann, den Dämpfer durch das Zinsergebnis abzumildern, während ein hohes Volumen an Wertpapiertransaktionen bei in etwa gleichbleibenden Verwaltungskosten für ein weiter wachsendes Provisionsergebnis sorgen soll.

Wachstum ohne höheren Verwaltungsaufwand

Zugute kommt der Bank bei diesen Plänen dem Bericht zufolge die fortschreitende Digitalisierung, die Arbeitsabläufe effizienter mache. Auf diesem Wege will Hagemann die Cost-Income-Ratio von 75 Prozent auf 60 Prozent im Jahr 2022 drücken. „Durch die Digitalisierung werden wir skalierbarer und können unser Wachstum ohne ein entsprechendes Ansteigen des Verwaltungsaufwands stemmen“, zitiert die „Börsen-Zeitung“ den V-Bank-Chef. Auch zur Kapitalisierung nimmt Hagemann Stellung: Sie sei mit einer Kernkapitalquoate von mehr als 15 Prozent ausreichend.

Im vergangenen Frühjahr hatte die Horus V-Bank Holding von Milliardär Lutz Helmig ihren Aktienanteil an der V-Bank aufgestockt und ist damit nun größter Aktionär des Instituts. Der bisherige Hauptaktionär, der Stuttgarter Finanzdienstleister Wüstenrot & Württembergische, reduzierte seinen Anteil durch den Verkauf von 49,9 Prozent auf 15,0 Prozent.

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