Auf vielen Feldern verdrängen digitale Dienstleistungen den persönlichen Kontakt, vom Online-Banking bis hin zur Personalverwaltung. Für Unternehmen in aller Welt werden digitale Systeme immer wichtiger und zahlreicher. Dies ist ein bedeutender Megatrend, den die Pictet Gruppe im Rahmen ihrer umfassenden Studie „Megatrending: Opportunities Ahead“ aufzeigt. Ein besonders spannender Aspekt betrifft dabei den Bereich (Weiter-)Bildung.
Auf globaler Ebene arbeiten Softwareentwickler an neue Formen von einfach zugänglicher, kostenloser und mit Anreizen versehener Bildung. Das revolutioniert die Art, wie sich Menschen weiterbilden. „Die Zukunft des Lernens ist eine dynamische Mischung aus personalisierten Erfahrungen, interaktiver Technologie und lebenslanger Neugierde. Sie überwindet Grenzen, befähigt den Einzelnen und fördert die Zusammenarbeit und bereitet uns darauf vor, in einer sich rasch entwickelnden Welt des Wissens und der Innovation zu gedeihen“, sagt Marien-Baptiste Pouyat, Senior Investment Manager, Thematic Equities, Pictet Asset Management.
Mit kostenloser App Sprachen effektiver lernen
Edutainment-Startups – ein Kofferwort, das sich aus den englischen Wörtern education und entertainment zusammensetzt – und Plattformen für digitales Lernen durch Gamifizierung – der Übertragung von Spielelementen auf spielfremde Zusammenhänge – bilden daher einen attraktiven Wachstumsmarkt. Ein Beispiel für die gelungene Gamifizierung des Lernens ist die Sprach-App Duolingo. Sie macht sich die Erkenntnis zunutze, dass das Gehirn das Lernen anhand von Geschichten viel effektiver verarbeitet als den Versuch, sich Fakten einzuprägen.
Die Zielgruppe ist riesig, denn weltweit versuchen 1,5 Milliarden Menschen, eine Sprache zu erlernen und kämpfen dabei mit ihrer langfristigen Motivation. Duolingo bietet einen für alle zugänglichen Sprachunterricht und nutzt dabei die Kraft des Lernens. Die App wurde bereits mehr als 500 Millionen Mal heruntergeladen. Duolingo konkurriert mit den sozialen Medien um Bildschirmzeit und die Aufmerksamkeit der Menschen. Sie ist daher auch eine relevante soziale Investition und ein Maßstab dafür, wie sich Bildung weiterentwickeln könnte.
Durch dieses zielführende Konzept könnte Duolingo zukünftig durchaus das „Google oder Amazon der Sprachen“ werden. Und gleichzeitig eine wichtige Lernreferenz in der Welt der Schulbildung und des Selbststudiums, die eine Umschulung und Höherqualifizierung ermöglicht.
Microcredentials als Ausweis neu erlernter Skills
Ein weiterer Ansatz in diesem Bereich sind Microcredentials. Sie bescheinigen Ergebnisse kurzfristiger Lernerfahrungen, zum Beispiel eines kurzen Kurses oder einer Schulung. Microcredentials helfen Menschen flexibel und zielgerichtet, die für ihre persönliche und berufliche Entwicklung benötigten Kenntnisse, Fähigkeiten und Fertigkeiten zu erwerben. Laut einer aktuellen Umfrage des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD) gewinnen Microcredentials für deutsche Hochschulen immer mehr an Bedeutung. Sie nutzen sie zur Flexibilisierung der Bildungswege und bescheinigen ihnen sowohl beim Einsatz im lebenslangen Lernen wie auch bei der Internationalisierung der Hochschulen großes Potenzial.
Microcredentials sind Teil eines größeren Trends hin zu am Menschen orientierten Dienstleistungen im Bildungsmarkt, der sich zu „Education-as-a-Service“ (EaaS) entwickelt. Denn die Automatisierung nimmt weiter zu und die Zahl der Arbeitskräfte wird kleiner und wettbewerbsfähiger. Dadurch wird der Erwerb von Fähigkeiten für sich ständig verändernde Karrieren oder die Auslagerung von täglichen Aufgaben, um wertvolle Zeit freizusetzen, immer lukrativer. Für clevere Investoren können Unternehmen, die in diesem Segment Lösungen entwickeln und anbieten, auf lange Sicht eine dauerhafte Rendite bringen.
Lesen Sie mehr zu diesem und anderen Trends in der Studie „Megatrending: Opportunities Ahead“. Im Rahmen der Studie hat die Pictet Gruppe die drei globalen Megatrends Ressourcenknappheit, (De-)Globalisierung und Dienstleistungswirtschaft untersucht. Daraus ergeben sich zahlreiche konkrete Investmentansätze. Die komplette Studie finden Sie hier zum Download.