private banking magazin: Herr Sauren, Sie sind nicht in den bisher von Gané beratenen Acatis Value Event -Fonds investiert. Warum nicht?
Eckhard Sauren: Nun, wir schätzen die beiden Gané-Manager Henrik Muhle und Uwe Rathausky grundsätzlich sehr. Aber für unsere Dachfonds suchen wir eher spezialisierte Nischenfonds, die wir dann geschickt kombinieren. Der Fonds war uns als Mischfonds schlicht zu breit aufgestellt. Da versuchen wir über die Fondsauswahl noch mehr Rendite herauszuholen.
Nun hat Acatis den Fonds einfach geschluckt, das heißt den langjährigen Berater Gané rausgeschmissen. Wie es ausschaut ohne Absprache. Wie bewerten Sie diesen Vorgang?
Sauren: Das war schon eine sehr überraschende Aktion. Man hat die Fondsmanager wohl vor vollendete Tatsachen gestellt. Das ist schon ein sehr ungewöhnlicher Schritt.
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private banking magazin: Herr Sauren, Sie sind nicht in den bisher von Gané beratenen Acatis Value Event -Fonds investiert. Warum nicht?
Eckhard Sauren: Nun, wir schätzen die beiden Gané-Manager Henrik Muhle und Uwe Rathausky grundsätzlich sehr. Aber für unsere Dachfonds suchen wir eher spezialisierte Nischenfonds, die wir dann geschickt kombinieren. Der Fonds war uns als Mischfonds schlicht zu breit aufgestellt. Da versuchen wir über die Fondsauswahl noch mehr Rendite herauszuholen.
Nun hat Acatis den Fonds einfach geschluckt, das heißt den langjährigen Berater Gané rausgeschmissen. Wie es ausschaut ohne Absprache. Wie bewerten Sie diesen Vorgang?
Sauren: Das war schon eine sehr überraschende Aktion. Man hat die Fondsmanager wohl vor vollendete Tatsachen gestellt. Das ist schon ein sehr ungewöhnlicher Schritt.
Acatis sagt, man werde nun die Strategie der Fonds fortführen. Teilen Sie diese Sichtweise?
Sauren: Für uns ist das eindeutig, hier wird ein Fondsmanagerwechsel vollzogen – auch wenn Gané formal nur Berater war. Es wird mehr Kontinuität suggeriert als meines Erachtens da ist.
Was passiert Ihrer Meinung nach jetzt? Rechtsstreit, Neuauflage?
Sauren: Das Sinnvollste für den Markt wäre, dass sich die beiden Parteien einigen. Ein Rechtsstreit ist durchaus möglich. Ich könnte mir aber auch vorstellen, dass Gané die Strategie unter neuem Namen und bei einem anderen Anbieter weiterführt. Ein Teil der bisherigen Investoren könnte dann dorthin wechseln. Fakt ist aber, egal wie es ausgeht, für viele Anleger schafft es erstmal Unsicherheit und es geht Vertrauen verloren.
Was würden Sie jungen Fondsmanagern raten, die sich als Berater an eine KVG andocken müssen?
Sauren: Unbedingt von Anfang an auf gute, klare Verträge achten. Man darf sich da nicht zu sehr ausliefern.
Glauben Sie, dass dieser Fall das Vertrauen in die Branche beschädigt hat?
Sauren: Definitiv. Die „Währung Vertrauen“ der Anleger, wie ich es nenne, hat durch solche Vorgänge stark gelitten. Das würde ich kritisch so feststellen. Da muss sich die Branche schon fragen, wie man das künftig verhindern kann.