EAM-Leiter der Bethmann Bank „Wir denken wie alle Banken über Verwahrgebühren nach“

Marc Bohling leitet den Bereich External Asset Managers der Bethmann Bank

Marc Bohling leitet den Bereich External Asset Managers der Bethmann Bank Foto: Bethmann Bank

private banking magazin: Die Berenberg Bank hat ihr Geschäft mit unabhängigen Vermögensverwaltern an Donner & Reuschel verkauft, um den Fokus auf Kerngeschäftsfelder zu legen. Warum brauchen Ihre Kunden keine Angst haben, dass sie ein ähnliches Schicksal ereilt?

Marc Bohling: Das Geschäft mit unabhängigen Vermögensverwaltern bildet eine eigenständige Einheit im Vertrieb der Bethmann Bank. Wir sind im Prinzip eine Bank in der Bank. Durch Übernahme der in Deutschland gebuchten Privatbankaktivitäten der Credit Suisse im Jahr 2014, die auch das Geschäft mit unabhängigen Vermögensverwaltern einschloss, hat die Bethmann Bank diesen Bereich deutlich ausgebaut und sich klar dazu bekannt. Unser Wachstum unterstreicht dieses Commitment: Angefangen haben wir bei Bethmann 2014 mit rund 3 Milliarden Euro, mittlerweile verwalten wir mehr als 4,5 Milliarden Euro im Geschäft mit Vermögensverwaltern.

Haben Ihre Vermögensverwalter-Kunden Sie auf den Verkauf von Berenbergs Vermögensverwalter-Office angesprochen?

Bohling: Tatsächlich führen wir vermehrt Gespräche, nicht nur mit unseren Bestandskunden. Vergangene Woche erst hat mich ein größerer Vermögensverwalter angesprochen, weil er den Austausch intensivieren möchte. Die Konsolidierung beschäftigt viele Marktteilnehmer.

Profitieren Sie von den Vorgängen?

Bohling: Einige Kunden suchen sich bei Übernahmen neue Anbieter, das sind ganz normale Vorgänge. Wir haben eine vergleichbare Situation beim Zusammenschluss der Credit Suisse mit der Bethmann Bank selbst erlebt. Wenn man im Umfeld solcher Transaktionen einen vertrauensvollen Draht zum Vermögensverwalter hat, dann kann man sich in seine Lage versetzen und ihm bei der Entscheidung über den künftigen Bankpartner mit guten Argumenten helfen.  

Wie positioniert sich Bethmann im Depotbanken-Markt für unabhängige Vermögensverwalter?

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Bohling: Vermögensverwalter, die Wert legen auf Qualität, Service und eine intensive Betreuung – in diesem Segment platzieren wir uns als Privatbank-Anbieter. Auf Effizienz und möglichst niedrige Kosten ausgelegte Häuser mit reiner Fondsvermögensverwaltung passen weniger zu uns.

Was haben Sie denn als Alleinstellungsmerkmal zu bieten?

Bohling: Wir pflegen einen persönlichen Draht zum Vermögensverwalter, der in beide Richtungen funktioniert. Zudem sind wir bekannt durch unseren guten Handelsbereich mit entsprechender reibungslosen Abwicklung. Wir reagieren schnell auf Anfragen und gehen aktiv mit neuen IT- und Online-Tools auf die Kunden zu. Dazu verfügen wir über ein stabiles Team von langjährigen Mitarbeitern.