Dass auch Private-Wealth-Anbieter auf der Suche nach Nachwuchs gerne einmal Events veranstalten oder bei Kongressen auftauchen, ist nicht ungewöhnlich. Dass aber Bankenvorstände als digitale Avatare durch das Metaverse spazieren und sich dort mit potenziellen Bewerberinnen und Bewerbern austauschen, dürfte (bisher) eher Ausnahme als Regel sein. Die DZ Privatbank hat mit einem eigenen „Recruiting Event“ im Metaverse aber genau das ausprobiert.
Hinter dem digitalen Vorstandsavatar verbarg sich deshalb Peter Schirmbeck, der als Vorstandsvorsitzender die DZ Privatbank leitet. Schirmbeck stand genauso wie etwa Joachim Kern, Gruppenleiter für das Wealth Management, digital Rede und Antwort für potenzielle Bewerberinnen und Bewerber. Außerdem schalteten sich Mitarbeiter der DZ Privatbank aus dem Kreditgeschäft, der Personalabteilung, dem Fondsvertrieb oder dem Treasury in die Metaverse-Umgebung zu.
Genauso wie die Mitarbeiter der DZ Privatbank konnten sich Gäste einen eigenen Avatar erstellen und dann Vorträgen lauschen. Zudem hat die Bank virtuelle Infostände aufgebaut, an denen Besucher Informationen zu den verschiedenen Geschäftsfeldern erhalten konnten – oder an denen sie per Videocall oder Direktchat über Stellenangebote oder Karrierewege sprechen konnten. Sogar Minispiele, eine Selfiewand und Gewinnspiele fanden sich im Metaverse.
Wie viele Nachwuchskräfte aus dem Metaverse dann wirklich in den physischen Büros der DZ Privatbank etwa in Luxemburg oder Frankfurt landen, steht natürlich noch nicht fest. Auf der anderen Seite ist die DZ Privatbank nicht die erste Bank aus dem Private Wealth Management, die mit dem Metaverse experimentiert: So haben etwa die UBS und Julius Bär im Wealth Management schon Tests in der digitalen Welt durchgeführt.
Facebook-Konzern arbeitet an Metaverse
Metaverse oder Metaversum steht eigentlich für einen digitalen Raum, in dem virtuelle, erweiterte und physische Realitäten vereint werden. In der Praxis bedeutet das derzeit oft: Nutzer können sich in virtuellen 3D-Welten bewegen, die sich theoretisch zu einem Universum verbinden lassen. Von einer wahrgenommenen Realität sind diese Modelle zwar oft noch weit entfernt, mittels Virtual-Reality-Brillen oder Sensoren – die Körperbewegungen wahrnehmen – soll das Ziel eines digitalen Raums oder einer Realität aber näher rücken.
Zwar steht das Metaverse für das allgemeine Konzept, oft assoziieren es Nutzer aber mit dem Facebook-Konzern Meta. Facebook-Gründer Mark Zuckerberg hatte im Juli 2021 angekündigt, das Metaverse als eine wichtige Dienstleistung des Konzerns zu entwickeln. In dem Zuge änderte der Konzern auch seinen Namen von Facebook zu Meta Platforms.