DVFA-Analyse Dax- und Mdax-Firmen haben Schwächen bei virtuellen Hauptversammlungen

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Die Munich RE nimmt somit zum zweiten Mal in Folge den Spitzenplatz ein. Die Wertung „sehr gut“ erzielten insgesamt 13 Unternehmen. Auf den Plätze 2 bis 10 liegen (in dieser Reihenfolge):

  • 2. Deutsche Börse
    3. Allianz
    4. BMW
    5.BASF
    6.E.ON
    7.Infineon Technologies
    8.Daimler
    9.Deutsche Post
    10.Deutsche Bank.

Die Porsche Automobil Holding schnitt im DAX mit einem Scorewert von unter 50 Prozent und damit „mangelhaft“ ab.

  • Im Mdax erreichten 4 Unternehmen die Wertung „sehr gut“. Auf den Plätzen 1 bis 10 liegen:
    1.Commerzbank
    2.Thyssenkrupp
    3.Lanxess
    4.ProSiebenSat.1 Media
    5.Scout24
    6.Knorr-Bremse,
    7.Deutsche Lufthansa,
    8.alstria office REIT,
    9.Team Viewer und
    10. LEG Immobilien.

Im Mdax fallen die zwei Unternehmen Hypoport, ein Netzwerks von Technologieunternehmen für die Kredit-, Immobilien- und Versicherungswirtschaft und Rational, ein Dienstleister sowie Hersteller von Groß- und Industrieküchengeräten zur thermischen Speisenzubereitung, in die Kategorie „mangelhaft“, weil sie einen Scorewert von unter 50 Prozent erreichten.

Insgesamt ist sowohl für den Dax als auch für den Mdax eine leichte Verschlechterung gegenüber der durchschnittlichen Bewertung des Vorjahres festzustellen. Dies ist zum einen auf den Neuzuschnitt der beiden Indizes zurückzuführen: So finden sich die ehemaligen Mdax-Aufsteiger im Dax ganz überwiegend im unteren Drittel der Score-Rangfolge der Dax40-Unternehmen und „drücken“ damit den Durchschnitt in diesem Index.

Schwächen im Umgang mit dem virtuellen Hauptversammlungsformaten

Zum anderen ist zu bemerken, dass insbesondere die erweiterten Fragen zum virtuellen Hauptversammlungsformat Schwächen in der Governance der Unternehmen aufgezeigt und so zu einer Verschlechterung der Scores beigetragen haben. Insgesamt ergibt die Analyse, dass nur 38 Prozent der Dax40-Unternehmen und lediglich 9 Prozent der Mdax-Unternehmen eine hervorragende oder sehr gute Governance-Qualität aufweisen. Um in der DVFA Auswertung immerhin das Prädikat „gut“ zu erreichen, müssten dagegen 19 Prozent der Dax40- und sogar 55 Prozent der Mdax-Unternehmen ihre Governance-Qualität noch teils deutlich steigern.


Wie bereits in der Vorjahresauswertung kritisch angemerkt, haben sich die Schwächen im Umgang mit dem virtuellen Hauptversammlungsformat in 2021 bemerkbar gemacht. Zwar haben einige Unternehmen auch Nicht-Aktionären einen begrenzten Einblick in den Hauptversammlungsablauf gewährt. Vielfach wurden auch die Reden von Vorstand und Aufsichtsrat bereits einige Tage vor der Versammlung bereits im Internet veröffentlicht. Dennoch wurde von der Möglichkeit, Stellungnahmen der Investoren in den Ablauf der Hauptversammlung einzubeziehen nur sehr spärlich Gebrauch gemacht.