Dritter Bieter Weiterer Interessent für das Bankhaus Lampe

Stammsitz des Bankhaus Lampe in Bielefeld: Der Verkaufsprozess nimmt offenbar Fahrt auf.

Stammsitz des Bankhaus Lampe in Bielefeld: Der Verkaufsprozess nimmt offenbar Fahrt auf. Foto: Bankhaus Lampe

Die chinesische Beteiligungsgesellschaft Fosun will „Bloomberg“ zufolge ein Angebot für das Bankhaus Lampe abgeben. Der Bieterkreis für das Institut der Oetker-Familie wächst damit auf drei Interessenten: Ihm gehören laut „Platow-Brief“ (kostenpflichtig) neben dem Finanzinvestor auch die Muttergesellschaft der Bethmann Bank, ABN Amro, und die deutsch-französische Privatbank Oddo BHF an.

Dem „Platow-Brief“ zufolge könnte der Verkauf schon in wenigen Wochen stehen. Nachdem es bei Bekanntwerden der Verkaufspläne vergangenen Monat von Lampe-Seite noch geheißen hatte, man prüfe alle Optionen und befinde sich in einem sehr frühen Stadium, nimmt der Prozess damit nun offenbar Fahrt auf.

Als Grund für die Verkaufsabsichten nennt Lampe die schwierige Lage des Finanzsektors im Niedrigzinsumfeld. Aus echter Not geboren sind die Verkaufsabsichten trotzdem nicht: Das zur Oetker-Gruppe gehörende Bankhaus hat das Geschäftsjahr 2018 laut Geschäftsbericht auf den ersten Blick mit einem positiven Jahresergebnis abgeschlossen. Der Konzernjahresüberschuss nahm mit 15,2 Millionen Euro nur um 3,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahr ab, was in dem aktuell anspruchsvollen Marktumfeld für Banken ein durchaus respektables Ergebnis darstellt. Somit wurde eine Eigenkapitalrentabilität von 5,1 Prozent erzielt.

Unterm Strich sind die Erträge der unabhängigen, inhabergeführten Privatbank um knapp 8 Prozent zurückgegangen, allerdings konnten auch die Aufwendungen in gleichem Maße gesenkt werden. Es wurde eine Cost-Income-Ratio von 92,0 Prozent erzielt, was im Bankenmarkt zwar kein besonders guter Wert ist, allerdings im Vergleich zu den 101,8 Prozent des Jahres 2017 eine deutliche Verbesserung dieses Effizienzindikators darstellt.

Insgesamt zählen die Unternehmen der Oetker-Gruppe rund 31.000 Mitarbeiter. 2018 setzte der Konzern mehr als 7,1 Milliarden Euro um – vor allem mit Nahrungs- und Genussmitteln. Das Bankgeschäft ist in der Gesamtbetrachtung von untergeordneter Bedeutung.

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