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Asset-Allokation Drei Gründe für globale Investments

Straßenszene in Seoul

Straßenszene in Seoul: Südkoreas FTSE South Korea RIC Capped Index enthält viele Aktien aus dem Technologiesektor, ein Hauptnutznießer der Pandemie. Foto: imago images / ZUMA Wire

Dina Ting, Head of Global Index Portfolio

In den vergangenen zehn Jahren haben US-Aktien mit hoher Marktkapitalisierung einen enormen Aufschwung verzeichnet, was durch den vergleichsweise robusten Kurs des US-Dollars unterstützt wurde. Laut Bloomberg lag zwischen dem 31. Dezember 2010 und dem 14. August 2020 die Rendite des S&P 500 Index bei 227,5 Prozent, während sich die Rendite des MSCI ACWI ohne US-Index auf 40,53 Prozent belief. Betrachtet man allerdings das vorherige Jahrzehnt (2000 bis 2010), stellt man fest, dass die internationalen Märkte höhere Renditen eingebracht haben. Nach Bloomberg-Zahlen betrug die Rendite des S&P 500 Index (SPX) vom 29. Dezember 2000 bis zum 31. Dezember 2010 15,07 Prozent, während sich die Rendite des MSCI ACWI ohne US-Index auf 71,53 Prozent bezifferte. 

Mit Blick auf die Zukunft gibt es unserer Einschätzung nach drei Hauptgründe, warum sich verstärkte Investitionen in die globalen Märkte wieder lohnen:

Niedrigere Bewertungen: Globale Aktien sind gegenüber US-Aktien vergleichsweise niedrig bewertet.

Konjunkturerholung: Einzelne Länder profitieren von ihren Konjunkturpaketen; es wird jedoch länger dauern, bis sich die Reaktion des Marktes einstellt. Darüber hinaus geben viele Länder beim Umgang mit der Pandemie ein besseres Bild ab als die USA. Ihnen ist es gelungen, durch frühzeitiges Handeln die Pandemie systematisch unter Kontrolle zu bringen. Sie haben geringere Verwerfungen verzeichnet und scheinen besser in der Lage zu sein, ihre Volkswirtschaft wieder auf Kurs zu bringen. Wir sind der Meinung, dass diese Länder weiterhin wachsam bleiben und ihre Maßnahmen kontinuierlich anpassen. Unserer Auffassung nach profitieren diese Staaten nach wie vor von zentralisierten Strategien, die für eine nachhaltigere Erholung mit einer geringeren Gefahr von Rückschritten sorgen.

Devisen: Auf dem Höhepunkt des von der Pandemie ausgelösten Abschwungs war zu beobachten, wie die Flucht der Anleger in als sicher geltende Märkte die Aufwertung des US-Dollars gegenüber vielen ausländischen Währungen vorantrieb. Insbesondere am Ende des ersten Quartals 2020 verzeichnete der US-Dollar laut Reuters im Verhältnis zum Brasilianischen Real (BRL), zum Südafrikanischen Rand, zum Russischen Rubel und zum Mexikanischen Peso eine Aufwertung um 29, 28, 26 beziehungsweise 24 Prozent. Wir gehen jedoch davon aus, dass sich die Währungen gegenüber dem US-Dollar wieder erholen werden. Tatsächlich sind sowohl beim Australischen Dollar als auch bei den entwickelten europäischen Währungen Anzeichen einer Erholung zu erkennen. Wir nehmen an, dass andere Währungen ebenfalls Kursgewinne verzeichnen dürften, was den internationalen Anlageaktivitäten zusätzlichen Rückenwind verleihen kann.

Gute Gründe für Allokationen in einzelne Länder

Für ihre internationale Positionierung suchen viele Anleger nach einem diversifizierten Fonds- beziehungsweise Anlageinstrument, das breit angelegte Marktindizes nachbildet, wie den FTSE Developed Index oder den MSCI Emerging Markets Index. Die jüngsten Marktereignisse haben jedoch neue – oder erweiterte – Möglichkeiten für Anleger geschaffen, sich in bestimmten Ländern zu engagieren, die ihrer Meinung nach besser für die Zukunft aufgestellt sein könnten. Beispielsweise bedingt die Covid-19-Krise ein Umdenken in den Lieferketten – mit einem stärkeren Fokus auf engere Strukturen und einem geringeren Globalisierungsgrad.

Anleger können bestimmten Ländern (und Regionen) innerhalb eines breit angelegten, nach Marktkapitalisierung gewichteten Index unterschiedliche Stellenwerte zuzuweisen. Schon mit einem kleinen Dreh an wenigen Stellschrauben lässt sich damit die Rendite erhöhen. Hätte ein Anleger beispielsweise die Positionierung im MSCI EM Index durch eine zusätzliche 5-Prozent-Position in Taiwan verstärkt und das Exposure in Brasilien um 5 Prozent reduziert – während die Allokation aller anderen Länder gleich geblieben wäre – hätte er bis zum 14. August 2020 innerhalb eines Einjahreszeitraums eine zusätzliche Performancesteigerung von 3 Prozent erzielt.