Hedgefonds-Manager Scott Bessent 11 Fakten über den neuen Finanzminister der USA

Scott Bessent wird Finanzminister im Kabinett von Donald Trump.

Scott Bessent wurde von Donald Trump als neuer Finanzminister der USA nominiert. Foto: Imago Images / Zuma Press Wire

Mit der Nominierung von Scott Bessent zum US-Finanzminister setzt der designierte Präsident Donald Trump auf einen erfahrenen Wall-Street-Veteranen. Der Yale-Absolvent, der sein Handwerk bei Investmentlegende Jim Rogers lernte und später als Chief Investment Officer bei Soros Fund Management Milliardengewinne erwirtschaftete, steht vor seiner bisher größten Herausforderung.

Der 62 Jahre alte Milliardär bringt nicht nur jahrzehntelange Finanzerfahrung mit, sondern auch ein weitverzweigtes internationales Netzwerk und einen konkreten Plan zur Wiederbelebung der amerikanischen Wirtschaft.

Seine Ernennung markiert dabei einen bemerkenswerten Wandel – von seinen frühen Jahren als demokratischer Unterstützer bis zu seiner heutigen Position als enger Vertrauter des künftigen Präsidenten.

1. Bessent wäre der erste offen homosexuelle Finanzminister

Der designierte US-Präsident Donald Trump hat Bessent am 22. November 2024 als künftigen Finanzminister nominiert. Bei einer Bestätigung durch den Senat wäre er der erste offen homosexuelle Finanzminister in der US-Geschichte.

Bessent lebt mit seinem Ehemann John Freeman, ein ehemaliger New Yorker Staatsanwalt, in einem historischen Anwesen in Charleston, South Carolina. Die beiden Kinder des Paares kamen durch Leihmutterschaft zur Welt.

In einem Interview mit einem Yale Alumni-Magazin wurde er 2015 zitiert: „Wenn mir jemand 1984, als wir [in Yale] unseren Abschluss machten und Menschen an Aids starben, gesagt hätte, dass ich 30 Jahre später legal verheiratet sein würde und wir zwei Kinder durch Leihmutterschaft haben würden, hätte ich das nicht geglaubt.“

 

Neben ihrem Hauptwohnsitz in Charleston besitzt die Familie auch Häuser in London, England und in Lyford Cay auf den Bahamas.

2. Praktikum bei Jim Rogers

Nach seinem Yale-Abschluss in Politikwissenschaft begann Bessent seine Karriere mit einem Praktikum bei Wall-Street-Legende Jim Rogers. Rogers wurde bekannt durch seine erfolgreichen Investments in Rohstoffe und seine Weltreisen auf dem Motorrad, bei denen er Investmentchancen erkundete. Anschließend arbeitete Bessent bei renommierten Finanzinstituten wie Brown Brothers Harriman und Kynikos Associates.

3. Erfolg bei George Soros

Bei Soros Fund Management (SFM) war Bessent ab 1991 tätig und leitete das Londoner Büro. Damit war er maßgeblich an der berühmten Spekulation gegen das britische Pfund beteiligt, die als „Black Wednesday“ in die Geschichte einging. Diese Operation brachte dem Fonds über eine Milliarde Dollar Gewinn. Als Chief Investment Officer führte er weitere erfolgreiche Operationen durch, darunter eine gewinnbringende Wette gegen den japanischen Yen im Jahr 2013. 

4. Eigenes Unternehmen

Nach seinem Abschied von SFM gründete Bessent 2015 seine eigene Firma namens Key Square Group mit Hauptsitz in New York City. Sie war eine der größten Hedgefonds-Neugründungen des Jahrzehnts.

Mit einem Startkapital von 4,5 Milliarden US-Dollar, wovon George Soros allein 2 Milliarden als Ankerinvestition beisteuerte, etablierte sich das Unternehmen schnell am Markt. Zu den bedeutenden Investoren zählt unter anderem der australische Staatsfonds Future Fund. 

5. Akademische Tätigkeit

Von 2006 bis 2011 lehrte Bessent als außerordentlicher Professor für die wirtschaftswissenschaftliche Fakultät der Yale University. Er entwickelte und lehrte drei spezialisierte Kurse:

  • „Twentieth Century Financial Booms and Busts“
  • „Hedge Funds: History, Theory and Practice“
  • „Eine Echtzeitanalyse der Finanzkrise 2007-2009 “

6. Politischer Wandel

Im Jahr 2000 war Bessent noch tief in der demokratischen Partei verwurzelt. Er veranstaltete in seinem Haus in East Hampton, New York, eine Fundraising-Veranstaltung für Al Gore und das Democratic National Committee. In den folgenden Jahren unterstützte er Hillary Clinton, John Kerry und Barack Obama.