mishalzaahed / Unsplash
G
So liegt die Staatsverschuldung in den USA inzwischen bei über 30 Billionen US-Dollar, was etwa 120 Prozent des Bruttoinlandsprodukts entspricht. Die Verschuldungssituation im privaten Sektor ist ebenfalls angespannt. Die Inflation scheint noch nicht besiegt. Insbesondere die gestiegenen Rohstoffpreise könnten für weiteren Inflationsdruck im Jahresverlauf sorgen. Zudem gibt es einen Trend zur „Dedollarisierung“. Der US-Dollar könnte künftig in gewissen Marktsegmenten und Handelsbeziehungen an Bedeutung verlieren. Vor allem Zentralbanken in den Emerging Markets bauen ihre Bestände an US-Staatsanleihen ab und kaufen Rekordmengen an Gold.
Zudem bleibt Gold ein beliebter sicherer Hafen in Stressphasen. Das hat sich gerade wieder gezeigt. Der Konflikt in Israel hat für Unruhe an den Börsen gesorgt und den Goldpreis steigen lassen.
Neben Gold sind Silber, Palladium und Platin spannende Edelmetalle für Anleger – mit unterschiedlichen Aussichten. „Silber ist zwar mit Gold verwandt, verhält sich allerdings volatiler, da es auch stark aus der Industrie nachgefragt wird“ erläutert Ranno. Silber spielt eine unverzichtbare Rolle in den Sektoren erneuerbare Energien, E-Mobilität und Medizintechnik. „Kurzfristig könnte das Metall allerdings durch die anstehende Rezession unter Druck geraten, da die Industrienachfrage stockt“, so Ranno. Ähnliches gilt für Platin, das ebenfalls sowohl für Schmuck als auch in der Industrie verwendet wird und einen Nachfragedämpfer durch eine mögliche Rezession erleiden könnte. Platin kommt zum Beispiel in der Wasserstoffproduktion zum Einsatz, die so genannten PEM-Elektrolyseure benötigen zwingend Platin für ihre Membran. „Sowohl bei Silber als auch bei Platin sehen wir antizyklisch spannende Chancen“, so Ranno.
Palladium wird rein industriell genutzt und hauptsächlich für Katalysatoren von PKW und Schwerlastfahrzeugen verwendet. „Aufgrund der reinen Industrienachfrage, dem Trend zu elektrischen und von Wasserstoff angetriebenen Fahrzeugen sowie der stark gestiegenen Zinsen befindet sich das Metall seit über 18 Monaten in einem Abwärtstrend und hat stark korrigiert“, sagt Ranno. Zwar erwartet er hier im Hinblick auf eine anstehende Rezession kurzfristig keine deutliche Erholung. „Langfristig betrachtet kann man sich aber aktuell sehr günstig positionieren, um vom wirtschaftlichen Aufschwung zu profitieren, der auf die Rezession folgt“, so Ranno. Zudem ist Palladium niedrig zu den anderen Edelmetallen korreliert, was zur Portfoliodiversifikation beitragen kann.
Diesen Effekt nutzt auch der Edelmetall-Mischfonds HANSAwerte, der alle vier Edelmetalle in einem Fonds vereint. Sie bilden zusammen mit Edelmetallaktien einen diversifizierten Mix, der eine attraktive Rohstoff-Beimischung fürs Anlage-Portfolio bietet.
Marketing Kommunikation
Interview
Sergey Pesterev / Unsplash
Herr Baumbach, der HANSAwerte investiert in die Edelmetalle Gold, Silber, Platin und Palladium. Was sind aus Investorensicht die Hauptunterschiede der vier Metalle?
Nico Baumbach: Gold ist die Unfallversicherung für das Portfolio. Als Schutzbaustein soll es die negativen Auswirkungen auf das Portfolio in Krisenzeiten abfedern. Auch wenn die Korrelations- und Absicherungseigenschaften im Vordergrund stehen, war Gold über die letzten 30 Jahre ebenfalls ein spannender Performancetreiber. Gold profitiert in der Regel in Zeiten von Unsicherheit, bei hoher Inflation und Verschuldung. Im aktuellen Umfeld gehört Gold meines Erachtens zu den strukturellen Gewinnern unter den Asset-Klassen.
Silber ist der kleine Bruder des Goldes und weist oftmals ähnliche Eigenschaften wie Gold auf. Allerdings hat es auch einen hohen industriellen Nutzen. Man investiert mit Silber indirekt in die Sektoren Technologie, erneuerbare Energien und E-Mobilität und hat gleichzeitig absichernde Eigenschaften, auch wenn diese historisch deutlich schwächer als bei Gold sind.
Platin ist ebenfalls ein Zwittermetall, das zu etwa 30 Prozent aus der Schmuckindustrie und zu etwa 60 Prozent aus der Industrie nachgefragt wird. Über Platin investiert man eher in den Aufschwung der Wirtschaft und den wachsenden Wohlstand, der die Nachfrage nach Platinschmuck erhöht.
Palladium hat überwiegend einen industriellen Nutzen. Es wird hauptsächlich für Katalysatoren von PKW und Heavy Duty Vehicles verwendet. Die starke Sensitivität zum Wirtschaftszyklus macht es zu einem spannenden Metall, um vom wirtschaftlichen Aufschwung und Wachstum in der Industrie zu profitieren.
Wie stark korrelieren die vier Edelmetalle miteinander?
Baumbach: Hier würde ich die Metalle gerne unterteilen. Gold und Silber werden häufig eher als Wertaufbewahrungsmittel genutzt. Platin und Palladium kommen überwiegend als Rohstoff in der Industrie zum Einsatz. Gold und Silber weisen über fünf Jahre eine Korrelation von etwa 0,75 zueinander auf und sind somit signifikant korreliert, allerdings ist Silber deutlich volatiler. Platin und Palladium sind hingegen nicht hoch korreliert. Sie weisen über fünf Jahre eine Korrelation zueinander von rund 0,3 auf. Somit bietet der Mix der Metalle eine attraktive Diversifikation.
Korrelation über 5 Jahre per 30.09.2023 (Monatsdaten)
Der Fonds setzt nicht nur auf die Preisentwicklung der Edelmetalle, sondern auch auf Aktien rund um die vier Edelmetalle. Worauf achten Sie bei der Auswahl?
Mirko Ranno: Das Segment der Minenaktien ist per se bereits sehr sportlich, daher sind wir im positiven Sinne „langweilige“ Investoren. Wir suchen keine Minenaktien, die sich vielleicht verzehnfachen oder halbieren, sondern Unternehmen mit gesunden Bilanzen, positiven Cashflows und niedriger Verschuldung. Das Stichwort lautet Qualität. Uns ist zudem wichtig, dass die Unternehmen ESG-Bestrebungen verfolgen. Wir meiden Firmen, die wegen Menschenrechtsverstößen oder schweren Umweltverstößen eine „Red Flag“ erhalten haben. Das Thema ESG ist für uns auch wichtiger Teil des Risikomanagement-Prozesses, da das Risikomanagement für uns höchste Priorität genießt.
Haben Sie Beispiele für Unternehmen, die den Ansprüchen des Fonds genügen?
Ranno: Positive Beispiele sind Agnico Eagle Mines und Franco Nevada. Agnico Eagle ist eine der größten kanadischen Minengesellschaften mit hochwertigen Anlagen in Kanada, Finnland und Mexiko. Franco Nevada ist ein Royalty-and-Streaming-Unternehmen mit Rechten an über 400 Anlagen auf der ganzen Welt.
Warum sollte man jetzt in den HANSAwerte investieren?
Baumbach: Wir bieten unseren Investoren die Möglichkeit, in einen Edelmetall-Mischfonds zu investieren, der ein deutlich niedrigeres Risikoprofil als klassische Minenfonds aufweist und sich auf Edelmetalle konzentriert. Somit stellt er eine spannende Ergänzung zu den bekannten großen Fonds dar. Auch können Investoren über unsere Strategie indirekt in den Clean-Energy-Sektor investieren, da Silber, Platin, Palladium und die Minen eine unverzichtbare Rolle in diesem Segment spielen. Unsere flexiblen Investment-Guidelines ermöglichen es uns, das Portfolio gut für alle Marktphasen zu positionieren, da wir unser Aktienexposure flexibel zwischen 25 und 75 Prozent gewichten dürfen.
Marketing Kommunikation
Fondsporträt
mailanmaik / pixabay
I
Mit einer Investition in den HANSAwerte müssen Anleger sich nicht entscheiden. Der Edelmetall-Mischfonds von der SIGNAL IDUNA Asset Management setzt zum einen über Zertifikate auf die Preisentwicklung der vier wichtigsten Edelmetalle Gold, Silber, Platin und Palladium. Zum anderen hat der 2010 aufgelegte Fonds im August 2018 sein Anlageuniversum erweitert und hat seitdem auch Edelmetallaktien im Portfolio. „Unsere flexiblen Investment-Guidelines ermöglichen es uns, entlang der gesamten Wertschöpfungskette der Edelmetalle zu investieren. Damit können neben den klassischen Explorationsunternehmen auch Edelmetallhändler, Schmelzer oder andere Titel mit einem Edelmetallbezug in das Portfolio aufgenommen werden“, sagt Fondsmanager Nico Baumbach.
Die Auswahl der Aktien erfolgt über eine fundamentale Analyse und ein ESG-Screening. Der Fondsmanager bevorzugt dabei eher „langweilige“ Unternehmen: Qualität ist Trumpf. Charttechnische Signale aber auch aktuelle News zum Unternehmen werden kontinuierlich ausgewertet. Rund 20 Aktien sind meist im Portfolio.
Die Aktienquote kann Baumbach flexibel steuern. Sowohl für die Edelmetalle als auch für die Aktien gilt für den Anteil am Gesamtportfolio eine Spanne von 25 bis 75 Prozent. Seit der Strategieänderung 2018 pendelte die Aktienquote zwischen gut 30 und knapp 50 Prozent. Cash und Anleihen können das Portfolio ergänzen.
Die flexiblen Steuerungsmöglichkeiten ermöglichen es dem Fondsmanager, alle Wirtschaftszyklen optimal zu spielen. „Mit Hinblick auf den Cocktail der wirtschaftlichen Risiken sehen wir aktuell größere Chancen bei Gold, Silber und den Qualitätsminen. Hier gefallen uns auch die aktuellen Bewertungen sehr gut. Bei Palladium und den Platinum-Group-Metal-Minern sind wir derzeit etwas zurückhaltender“, so Baumbach. Das zeigt sich in der Allokation: Palladium ist aktuell (Stand: 5. Januar 2024) mit rund 10 Prozent am schwächsten gewichtet. Die anderen drei Edelmetalle haben je einen Anteil von etwa 14 bis 17 Prozent. Aktien machen rund 41 Prozent des Fondsportfolios aus.
Da alle vier Edelmetalle in US-Dollar gehandelt werden, dominiert die amerikanische Währung das Portfolio. Über die Aktieninvestments kommen weitere Währungen hinzu, der Euro-Anteil liegt derzeit bei rund 20 Prozent. Auch wenn Russland ein weltweit bedeutender Palladium-Produzent ist, weist das Portfolio kein Russland-Exposure auf.
Marketing Kommunikation
Unternehmensporträt
epicantus / pixabay
P
Sie vereinigt die Produkt- und Servicestärke beider Häuser und bietet Investoren eine breite Palette von passenden Investmentlösungen für die zunehmenden Herausforderungen am Kapitalmarkt. Bei der Markenentwicklung unseres Unternehmens stand im Übrigen der Granatapfel Pate, aus dessen botanischer Bezeichnung („Punica Granatum“) unser Name und Logo entstanden sind. Der Granatapfel steht für die gemeinsame Zusammenarbeit beider Häuser. Die einzelnen Kammern stehen für die Anlageklassen und die vitaminreichen Kerne im Inneren stehen für unsere Investmentlösungen.
SIGNAL IDUNA Asset Management
Die SIGNAL IDUNA Asset Management GmbH ist für Unternehmen der SIGNAL IDUNA Gruppe tätig. Wir beraten als zentraler Asset Manager die einzelnen Versicherungsunternehmen in sämtlichen Aspekten ausgewählter Finanzanlagen und nehmen die Finanzportfolioverwaltung für einen Großteil der Investmentvermögen der HANSAINVEST Hanseatische Investment-GmbH im Bereich Financial Assets wahr. Insbesondere bereiten wir die strategischen Allokationsentscheidungen vor, leiten das taktische Anlageverhalten ab und nehmen für unsere Mandanten die Verwaltung der in Finanzinstrumenten angelegten Vermögen vor.
Unsere 25 Portfoliomanager verwalten Kapitalanlagen von Versicherungen, Pensionskassen und der Kapitalverwaltungsgesellschaft HANSAINVEST in Höhe von über 47,5 Mrd. EUR (Stand 31.12.2021).
Marketing Kommunikation
Lubos Houska / pixabay