Unternehmerberatung Finanzplanung, Estate Planning und Vermögenstools – brotlose Kunst?

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Handlungsempfehlungen

Vermögenstools sind erst mal nichts anderes als ein Teil der EDV im Institut – ein Mittel zum Zweck für Financial Planning und Estate Planning. Das ist auch völlig in Ordnung so – Sie sollten sich jedoch bewusst sein, dass das so ist. Wenn Sie Vermögenstools als ein Allheilmittel ansehen, werden Sie schnell enttäuscht werden – insbesondere mit Blick auf die Zeit-Nutzen-Analyse. Oder wenn Sie viele Stunden in die Arbeit mit den Tools stecken, nur um dann am Ende wieder dieselben Wertpapiere zu verkaufen, die Sie auch ohne aufwendige Analyse verkaufen würden.

Nutzen Sie also Vermögenstools ganzheitlich – und spezifisch dort, wo sich die Arbeitszeit, die Sie in das Tool stecken, hinterher für Ihr Institut rechnen wird. Und nutzen Sie es gerne auch mal als „Lockmittel“ für diejenigen Kunden, bei denen es mit dem höchsten Mehrwert eingesetzt werden kann. Wägen Sie das Zeitinvestment „in Zukunft“ gegen die „Zielkarten heute“ ab.

Und lassen Sie auch praktische Überlegungen mit in die Entscheidung zur Analyse einfließen. Financial Planner und Estate Planner werden heute in der Regel hervorragend in Bezug auf Fachwissen ausgebildet, doch leider noch ein bisschen zu theoriefokussiert. Das nur als kleiner Hinweis an die Personal-Abteilung bei Ihnen im Institut. Bereits etablierten Beratern, auch Firmenkundenberatern, lege ich dazu wiederum nahe, sich mal mit den Studiengängen an den Verbund-Akademien, EBS, Frankfurt School, WHU und so weiter zu beschäftigen. Das erweitert deutlich die Sensorik, doch das dort Gelernte sollte immer zusammen mit pragmatischen Überlegungen aus dem Vertriebsalltag kombiniert werden.

 

Zu guter Letzt noch ein Tipp: In den Instituten gibt es häufig interne Kämpfe darum, wie wichtig Financial Planning und Estate Planning denn nun wirklich für den Abschluss sind. Oft genug sehen die Institute die Kosten von Tools, Ausbildungen, Gehältern etc. und stecken die Ziele entsprechend hoch – „das muss alles verdient werden!“. Da lastet natürlich ein entsprechender Druck auf Ihnen. Unterschätzen Sie aber unter diesem Druck nicht, wie schnell Sie über Financial Planning und Estate Planning tatsächlich ins Gespräch mit Unternehmern kommen können.

Denn der hat ähnliche Tools zum Financial Controlling in der Firma, kennt also ihren Mehrwert. Und er sieht insbesondere das Estate Planning ohnehin als sein höchstes Gut an – die Fähigkeit, das von ihm Erschaffene an seine Kinder weiterzugeben. Darüber hinaus sind Estate Planner und Financial Planner enorm wichtig, um die Potenzialerkennungs-Kompetenz deutlich zu schärfen, denn kaum ein anderes Thema bietet so einen breiten Fokus auf diverse Themen. Nutzen Sie also die Möglichkeiten, die Ihnen geboten werden.

Bei alledem gilt: Ertrag, Ausmaße und Augenmaß sind entscheidend. Theorie und Statistik schön und gut, aber am Ende muss es sich für den Unternehmer und für Ihr Institut auch lohnen. Behalten Sie also bei aller Liebe zum Detail immer den Vertrieb im Auge und sterben Sie nicht in Schönheit. Dann wird aus der vermeintlich brotlosen Kunst dank Ihnen ein wunderschönes Gemälde. 

Die Themen des Artikels im Überblick


Über den Autor:
Dirk Wiebusch ist Gründer und Geschäftsführer des Instituts für Unternehmerfamilien (IFUF). Er berät seit mehr als 25 Jahren Familienunternehmen und Unternehmerfamilien. Seine Erfahrung gibt Wiebusch in Seminaren und Vorträgen an Finanzdienstleister weiter. 

 

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