Dirk Wehmhöner im Gespräch Berenberg Bank stellt Weichen im deutschen Wealth Management

Dirk Wehmhöner leitet nun in alleiniger Verantwortung das deutsche Wealth Management der Berenberg Bank.

Dirk Wehmhöner leitet nun in alleiniger Verantwortung das deutsche Wealth Management der Berenberg Bank. Foto: Berenberg Bank

Nach Abgang der Co-Leiterin stellt die Berenberg Bank im Wealth Management Deutschland die Weichen neu: So wird die Hamburger Privatbank in der Führung der Sparte künftig auf eine Doppelspitze verzichten, erklärt Dirk Wehmhöner im Gespräch mit dem englischsprachigen Nachrichtenportal „Bloomberg“. Wehmhöner verantwortet das deutsche Wealth Management nun allein. Angela Müller-Valkyser hatte erst zu Beginn des Jahres die Position der Co-Leitung der Abteilung übernommen und kürzlich aus persönlichen Gründen das Institut verlassen. Bereits im Vorjahr war ihr Vorgänger Oliver Holtz von Bord gegangen.

Müller-Valkyser hatte zudem die Frankfurter Niederlassung der Berenberg Bank geleitet. Auch die Position übernimmt Wehmhöner, zunächst aber nur kommissarisch. Derzeit sei er etwa die Hälfte der Woche vor Ort in Frankfurt. Allerdings wolle sich die Bank nach einem neuen Standortleiter umsehen. Man gehe davon aus, den Posten des Niederlassungsleiters spätestens im zweiten Halbjahr 2019 wieder neu besetzt zu haben.

Dank Mifid II: Konzentration auf reine Vermögensverwaltung

Strategisch strebt Wehmhöner eine bessere Zusammenarbeit mit den hauseigenen Investmentbankern an: So soll die Vermögensverwaltungssparte hinzugezogen werden, wenn es am Ende einer Transaktion zu einem Cash-Event kommt. Idealerweise soll etwa eine Familie nach Unternehmensverkauf auf diese Weise ihr erzieltes Vermögen direkt bei der Berenberg Bank anlegen. „Unser Ziel ist es, stärker zu wachen als der Gesamtmarkt im deutschen Wealth Management“, so Wehmhöner. Seine Prämisse liegt darin, organisch zu wachsen, anstatt das verwaltete Vermögen durch Zukäufe zu steigern. Durch die mit Übernahmen verbundene Fluktuation bei Beratern und Kunden bestehe die Gefahr, sich zu sehr mit sich selbst zu beschäftigen, statt sich um die Kunden zu kümmern.

Als Folge von Mifid II setze die Berenberg Bank inzwischen stärker auf die reine Vermögensverwaltung, da der regulatorische Aufwand geringer sei als in der Vermögensberatung, die trotzdem im Angebot bleibe. In der Vermögensverwaltung müsse eine Kunde mindestens eine Million Euro Vermögen mitbringen. In der Beratung sind hingegen 3 Millionen Euro erforderlich, um dem erhöhten Aufwand und den damit höheren Kosten Rechnung zu tragen. „Rund 80 Prozent des Neugeschäfts findet heute in der Vermögensverwaltung statt“, so Wehmhöner. In der Sparte Wealth Management Deutschland sind derzeit 85 Berater inklusive Assistenzen bei Berenberg tätig. Wehmhöhenr geht davon aus, dass sich an der Zahl bis zum Jahresende nichts ändert. Über das verwaltete Vermögen im deutschen Wealth Management gibt die Privatbank keine Auskunft.

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