Die Volumenprognosen von IFR verwandeln sich jedoch nicht in reellen Umsatz, wie die Graphik mit durchschnittlichen Umsatzsteigerungen ausgewählter Roboteranbieter (Fanuc, Kuka, Rockwell Automation, Yaskawa) zeigt. Wir erkennen hier einen reifen Markt mit stark schwankenden Umsatzwachstumsraten. Im Jahr 2016 wurde sogar ein Rückgang von 5,1 Prozent verzeichnet.
Neben Robotern in der industriellen Produktion gibt es außerdem sogenannte Serviceroboter, die weitere Wirtschaftssektoren erobern sollen. Sie schließen etwa Unterwasser-, Militär-, Logistik-, Milchproduktions-, Viehzucht-, Medizin-, Einzelhandels- oder Exoskelettroboter mit ein. Im Jahr 2015 hatte dieser Markt laut IFR ein Volumen von 4,6 Milliarden US-Dollar.
Zu guter Letzt gilt es noch die Heimroboter zu erwähnen, die sich im Hinblick auf Preisgestaltung und Marketing-Kanäle deutlich vom Rest unterscheiden. Hauptanwendungsbereiche sind Behindertenbetreuung, Haussicherungssysteme und -überwachung, Hausarbeitshilfen wie Staubsauger, Rasenmäher, Fensterreiniger und Spielzeugautomaten. Das Volumen dieses Marktes betrug IFR zufolge 2015 2,2 Milliarden US-Dollar.
Gewaltige Fortschritte bei Künstlicher Intelligenz
Der Gesamtmarkt für Industie-, Service- und Heimroboter belief sich im selben Zeitraum auf 17,9 Milliarden US-Dollar. Rechnet man die Softwarekosten, Peripheriegeräte und Systemtechnik hinzu, kommt man auf einen Robotics-Gesamtmarkt von 36 Milliarden US-Dollar. Was auf den ersten Blick viel erscheinen mag, relativiert sich durch folgenden Vergleich: 36 Milliarden US-Dollar sind nicht einmal die Hälfte des Umsatzes des Google-Mutterkonzerns Alphabet von 107 Milliarden US-Dollar. Der Robotics-Markt ist damit tatsächlich ziemlich klein.
Den Punkt, um den es uns geht, ist offensichtlich: es besteht eine große Lücke zwischen der Realität des Robotics-Marktes und dem gegenwärtigen Wirbel um das Thema. Der Hauptgrund ist, dass der Begriff Roboter seit Kurzem ein viel weiteres Konzept umfasst. Die neue, erweiterte Definition für Roboter scheint nun eher „Computerprogramme, die selbstständig arbeiten“ zu sein, so wie zum Beispiel die Suchmaschinen von Google oder die automatisierten und individualisierten Buchempfehlungen von Amazon.