Digitaler Wandel „Das Thema Robotics ist heiß“

Benoit Flamant ist Leiter Digital Equity Investment bei Finaltis in Paris

Benoit Flamant ist Leiter Digital Equity Investment bei Finaltis in Paris

Roboter werden gemeinhin definiert als „programmierbare und mit Abtastungsfähigkeiten ausgestattete Maschinen, die bei der vollautomatischen Fertigung und beim automatisierten Arbeiten im Haushalt genutzt werden“. Doch schauen wir uns den Markt, grob getrennt in Industrieroboter und Heimroboter, genauer an.

Der Hauptteil des Marktes besteht aus Industrierobotern. Den neuesten Zahlen der International Federation of Robotics (IFR) zufolge umfasst er gegenwärtig 11,1 Milliarden US-Dollar , wobei sein lange verhaltenes Wachstum auf den bisher seltenen Einsatz in der verarbeitenden Industrie außerhalb der Automobilbranche und in Entwicklungsländern  zurückzuführen ist. Die IFR gibt jedoch an, dass sich das Volumenwachstum seit 2013 beschleunigt.

Es wird erwartet, dass auf China 57 Prozent des zusätzlichen Volumenwachstums entfallen werden (2015 bis 2019). Das Land, das ganz oben auf der Entwicklungswelle reitet, investiert massiv in Robotics. Im Jahr 2015 konnten chinesische Anbieter von Robotern ihren Marktanteil von 25 Prozent auf 29 Prozent steigern. Sobald der ehemals deutsche Anbieter von Industrierobotern, Kuka, vollständig in Chinas Midea-Konzern integriert ist, wird sich der Marktanteil von lokalen chinesischen Produzenten noch einmal deutlich erhöhen.

China ganz vorn

Gut möglich, dass China den weltweiten Markt von Robotern am Ende dominieren wird, so wie es mittlerweile bei Telekommunikationsausrüstern, Solaranlagen oder bei zivilen Drohnen der Fall ist. Schließlich hat die Vergangenheit gezeigt, dass über kurz oder lang alle bedeutenden Produktionsstandorte wie Deutschland, Japan und jetzt China zu Marktführern bei Robotern werden.

Jenseits von traditionellen Industrierobotern stehen gegenwärtig solche im Fokus, die mit Menschen in einem Produktionsumfeld interagieren, so genannte „collaborative robots” oder „cobots”. Von ihnen wird eine Vielzahl von Anwendungen erwartet. Sie sollen langweilige, gefährliche und schmutzige Tätigkeiten, nach dem Englischen „dull, dangerous and dirty“ benannte 3-D-Jobs, übernehmen.