Digital Eye Wie Bilderkennungsverfahren bei der Portfoliosteuerung helfen können

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Ein ganzheitlicher Investmentansatz (Marktdynamik messen und anwenden)

Die Veränderungen der geometrischen Formfaktoren liefern wichtige Informationen über den aktuellen Zustand des Investment-Universums. In Kombination mit klassischer Portfoliooptimierung lassen sich diese Informationen nun nutzen, um ein besseres Verständnis über die Marktdynamik zu gewinnen und Portfolios dynamisch an die Marktgegebenheiten anzupassen.

  1. Die Fläche beschreibt den Optimierungs-Nutzen. Je grösser die Fläche des Feasible-Sets ist, desto größer wird der Raum an möglichen Portfolios.
  2. Die Position beschreibt das zu erwartende Risiko-Premium (Rendite pro Risiko).
  3. Die Orientierung beschreibt die Richtung des Risiko-Premiums. Wenn diese positiv ist, kann man grundsätzlich mehr Rendite für das eingegangene Risiko erwarten.
  4. Die Exzentrizität beschreibt die Korrelation zwischen Rendite und Risiko. Je größer diese ist, desto wahrscheinlicher ist es, dass ein hohes eingegangenes Risiko auch tatsächlich zu mehr Rendite führt.

Nutzung der GSF für die dynamische Portfolio-Optimierung

Bei der Portfolio-Optimierung geht es ja im Wesentlichen darum, die mögliche Rendite bei zu erwartetem oder maximal zulässigem Risiko zu definieren und die sich daraus ergebenden Gewichte für die verschiedenen Asset-Klassen festzulegen. Unter Einbezug der erwarteten Erträge und (Ko)Varianzen lassen sich Feasible-Sets definieren und über die Zeit analysieren.

Die geometrischen Formfaktoren können nun dazu eingesetzt werden, das Zielportfolio dynamisch den Marktbegebenheiten anzupassen.

  1. Im Falle einer positiven Orientierung des Feasible-Sets (dreht nach rechts oben) – wenn somit ein höheres Risiko im Portfolio auch belohnt wird – ist es sinnvoll, das Portfolio in Richtung des gleichgewichteten Portfolios (EWP) zu bewegen.
  1. Im Falle einer negativen Orientierung des Feasible-Sets (dreht nach rechts-unten) – also in einem Umfeld, in dem die Hinzunahme von mehr Risiko nicht belohnt wird – ist es sinnvoll, das Risiko tief zu halten und das Minimum Varianz Portfolio (MVP) zu wählen.
  1. Oder wenn sich die zur Verfügung stehenden Portfolios nicht stark unterscheiden (Fläche schrumpft), verzichtet man besser auf eine Optimierung und wählt ebenfalls das EWP und setzt damit auf eine höhere Diversifikation der Risiken.