Dietmar Schunk & Co. Fünf Abgänge bei der Deutschen Oppenheim Family Office

Verlassen die Deutsche Oppenheim (im Uhrzeigersinn, beginnend links oben): Dietmar Schunk, Wilfried Hoffmann, Sascha Fuchs und Rüdiger Holm

Verlassen die Deutsche Oppenheim (im Uhrzeigersinn, beginnend links oben): Dietmar Schunk, Wilfried Hoffmann, Sascha Fuchs und Rüdiger Holm

Erst jüngst wurde bekannt, dass die Deutsche Oppenheim Family Office zwei weitere Mitarbeiter zum 1. April einstellt. Nun der Rückschlag: Mit dem Generalbevollmächtigten Dietmar Schunk, den Teamleitern Wilfried Hoffmann (Mandantenbetreuung München) und Rüdiger Holm (Mandantenbetreuung Frankfurt) sowie Sascha Fuchs und Theresa Winkels verlassen gleich fünf Mitarbeiter aus der Kundenbetreuung das Multi Family Office, einer Tochter der Deutschen Bank. Das hat das private banking magazin aus verlässlichen Quellen erfahren.

Auf Anfrage bestätigte die Deutsche Oppenheim den Abgang einiger Mitarbeiter: „Es ist richtig, dass einige Mitarbeiter die Deutsche Oppenheim verlassen und zu einem Wettbewerber wechseln wollen. Wir werden die Abgänge zeitnah und vollständig ersetzen. Damit werden wir Kontinuität in der Betreuung unserer Mandanten sicherstellen“, so der Vorstandsvorsitzende Thomas Rüschen.

Zweiter Aderlass in zwölf Monaten

Vor dem Hintergrund, dass die Deutsche Oppenheim vor genau einem Jahr vier Mandantenbetreuer am Kölner Standort sowie den ehemaligen Generalbevollmächtigten Hendrik von Engelmann an HQ Trust verloren hatten, dürften die aktuellen Abgänge wehtun. Mit Dietmar Schunk verliert das Family Office nach von Engelmann den zweiten Generalbevollmächtigten. Er war zudem Mitglied in der erweiterten Geschäftsleitung. Auf der Ebene der Generalbevollmächtigten bleibt nun nur noch Tanja Traupe, die 2014 zur Deutschen Oppenheim vom Bankhaus Pictet & Cie. kam.

Die Abgänge Holm und Hoffmann waren im März vergangen Jahres in ihre Position als Teamleiter der Mandantenbetreuung in ihren jeweiligen Standorten berufen worden. In Köln übernimmt diese Aufgabe weiterhin Sascha Servos. Wer die Teamleitung in München und Frankfurt übernimmt, ist derzeit unklar. Sascha Fuchs war im September 2015 zur Deutschen Oppenheim von der Investmentgesellschaft Feri gekommen.

Zuletzt hatte die Deutsche Oppenheim neben den jüngsten zwei Neueinstellungen einen vierten Standort neben Frankfurt, Grasbrunn bei München und Köln in Hamburg eröffnet. Zudem war im Dezember 2016 Jörn Matthias Häuser zum Vorstand berufen worden.

Wachstumsoffensive bei Nötzli, Mai & Partner

Bei dem von Thomas Rüschen angesprochen Wettbewerber handelt es sich nach Recherchen vom private banking magazin um das Nötzli, Mai & Partner Family Office in Zürich, eine Tochter der Frankfurter Bankgesellschaft Schweiz, die wiederum zur Helaba gehört.

Gegenüber der Redaktion äußert man sich zwar nicht zu den Personalien Schunk, Hoffmann, Holm, Fuchs oder Winkels, erklärt aber eine größere Wachstumsoffensive. So werde man das Family Office personell deutlich ausbauen und zudem von Zürich nach Frankfurt verlegen. Konkret geht es um eine Verschmelzung von Nötzli, Mai & Partner auf die Muttergesellschaft und eine Neugründung in Frankfurt.

Ab 1. Oktober 2017 bietet man unter dem Namen „Family Office der Frankfurter Bankgesellschaft“ die Dienstleistungen Familienstrategie, ganzheitliche Vermögensbegleitung, Controlling sowie Immobilienmanagement an. Ziel sei, die Betreuungslücke von sehr vermögenden Familienunternehmern innerhalb der Sparkassen-Finanzgruppe zu schließen.

Mittelfristig plant man bei der Sparkassen-Finanzgruppe das Family Office unter den fünf größten Multi Family Offices in Deutschland zu positionieren. Ehrgeizige Pläne also. Insbesondere die Erlöse aus dem Verkauf von mittelständischen Unternehmen sollen ein Potenzial in Milliardenhöhe für Family Offices darstellen. Die Sparkassen-Finanzgruppe erhofft sich aufgrund seines Marktanteils von 30 bis 50 Prozent bei der Begleitung von Familienunternehmern hier einen starken Zugang. Die Family-Office-Offensive ist deswegen Teil des neu aufgesetzten Betreuungsansatz „Deutscher Mittelstand“, der von der Frankfurter Bankgesellschaft bundesweit bei den Sparkassen ausgerollt werden soll.

Die Führungsriege vom bisherigen Nötzli, Mai & Partner Family Office besteht aus den Geschäftsführern Dirk van den Berg und Marcel Megerle, die im Juli vergangenen Jahres nach dem Abgang von Thomas Zenner die Geschäftsleitung übernommen hatten. Künftig soll das Family-Office-Team, dann unter der Frankfurter Marke, auf mehr als zehn Berater ausgebaut werden.

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