Dietmar Hopp im „FAS”-Interview SAP-Mitgründer bemängelt Engagement deutscher Milliardäre

Dietmar Hopp zeigt sich im Interview der Printausgabe der „Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung (FAS)“ erstaunt über das aus seiner Sicht geringe Engagement der deutschen Hochvermögenden hierzulande. Vom vielen Geld, das ihm die hiesige Gesellschaft ermöglich habe, möchte der SAP-Mitgründer etwas zurückgeben. Die Erklärung vieler, mehr Bereitschaft mache sie sichtbarer und dadurch erpressbar, lässt Hopp nicht gelten. Er selbst sei auch schon erpresst worden, was ihn nicht daran hindere, sich weiter zu engagieren.

Von einem Eingriff des Staates in Form höherer Steuerabgaben für Hochvermögende hält Hopp jedoch nichts. Das würde den Effekt des Abtauchens der Milliardäre noch eher verstärken, vermutet er im Gespräch mit der FAS. Außerdem hätte Hopp dann weniger Vermögen zur Verfügung, das in seine Stiftung fließen könne. Dennoch wäre der Milliardär theoretisch bereit, bis zu 80 Prozent Steuern auf sein Vermögen zu zahlen anstatt als Alternative in ein Steuer-freundlicheres Land umzuziehen.

Sie sind neugierig aufs Private Banking?

Wir auch. Abonnieren Sie unseren Newsletter „pbm daily“. Wir versorgen Sie vier Tage die Woche mit aktuellen Nachrichten und exklusiven Personalien aus der Welt des Private Bankings.

Mit der Dietmar Hopp Stiftung engagiert sich der SAP-Mitgründer vorrangig lokal in seiner Heimat, der Rhein-Neckar-Region. Groß international aufblasen will er die Organisation nicht. Nur punktuell werde Geld in weiter entfernte Projekte, etwa in Afrika, investiert. Jedoch nur, wenn es Vertrauensleute vor Ort gebe. „Sonst gebe ich das Geld lieber den Armen hier in der Region, denn auch hier gibt es massenhaft Men­schen, die Hilfe brauchen“, sagt Hopp im Gespräch mit der Zeitung.

Derzeit beschäftigt den SAP-Mitgründer die Nachfolge für seine Unternehmungen, als da neben der Stiftung wären die Biotech-Beteiligungen oder die Engagements beim Fußball-Bundesligisten TSG Hoffenheim und im Golfclub St. Leon-Rot. Hopp will, dass alles möglichst in der Familie bleibt. Er selbst werde aber mit beinahe 80 Jahren persönlich keine neuen Investitionen mehr tätigen.

Wie hat Ihnen der Artikel gefallen?

Danke für Ihre Bewertung
Leser bewerteten diesen Artikel durchschnittlich mit 0 Sternen