Exklusivverhandlungen Hamburger Unternehmer greift nach dem Elbtower

Werbung an der Baustelle des Elbtowers vor dem bisher unvollendeten Rohbau: Ein Hamburger Unternehmer möchte mit einem Konsortium den Wolkenkratzer fertigstellen – und wohl auch den Weg für ein Museum statt nur Büroflächen freimachen.

Werbung an der Baustelle des Elbtowers vor dem bisher unvollendeten Rohbau: Ein Hamburger Unternehmer möchte mit einem Konsortium den Wolkenkratzer fertigstellen – und wohl auch den Weg für ein Museum statt nur Büroflächen freimachen. Foto: Imago Images / Christian Ohde

Dieter Becken will gemeinsam mit einer Investorengruppe den Elbtower fertigstellen. Das gab laut „NDR“ der Hamburger Senat bekannt. Demnach hat sich der Hamburger Immobilienunternehmer mit dem Insolvenzverwalter der bisherigen Käufergesellschaft auf Exklusivverhandlungen zum Weiterbau geeinigt. Zuvor hatte der Verwalter über Monate hinweg Kaufangebote für die Bauruine des Wolkenkratzers gesammelt, mehrere Parteien hatten laut des Insolvenzverwalters Interesse bekundet und Kaufangebote hinterlegt.

Museum als neuer Ankermieter im Gespräch

Nun erhält Becken wohl den Zuschlag. Der wiederum führt wohl eine Gruppe von vornehmlich Hamburger Investoren an, die den Wolkenkratzer fertigstellen wollen. Becken hatte in einem Interview betont, den Turm nur fertig zubauen, wenn er neue Mieter für 35 bis 40 Prozent der Flächen innerhalb des Elbtowers fände: „Der Rest sind Büroflächen im oberen Teil des Elbtowers, die unserer Meinung nach sehr gut vermietbar sind. Dafür würden wir ganz sicher in der Bauzeit Mieter finden.“

 

Denkbar ist am Ende wohl aber auch, dass das geplante Naturkundemuseum der Leibniz-Gemeinschaft in den unteren Geschossen des Elbtowers einzieht. Gegenüber der „Mopo“ erklärte Becken, dass das Museum rund ein Drittel der Fläche des Elbtowers bekommen könnte. Zuvor waren einige potenzielle Mieter wie die Hamburg Commercial Bank wieder abgesprungen. Übrig blieben ein Hotel sowie ein Co-Working-Unternehmen.

Sollte Beckens Deal wirklich klappen, hätte Deutschlands wohl bekannteste Bauruine einen neuen Eigner. Der Rohbau ist bisher etwa 100 Meter hoch und liegt brach, seitdem der Signa-Konzern des österreichischen Milliardärs René Benko in sich zusammenfiel. Dass die Bauarbeiten wieder anlaufen, dürfte wohl noch einige Monate dauern. Avisiert ist laut der Medienberichte, die ursprünglichen Pläne für den Bau des Gebäudes zu erfüllen. Damit dürfte der Wolkenkratzer 245 Meter hoch und das dritthöchste Gebäude Deutschlands werden. Bis 2030 könnten die Investoren sie dann vielleicht abschließen.

Wie hat Ihnen der Artikel gefallen?
Danke für Ihre Bewertung
Leser bewerteten diesen Artikel durchschnittlich mit 0 Sternen