Rückstandslose Rendite Diese Index-Zertifikate wollen Wasserstoff investierbar machen

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Insgesamt geht der Wasserstoff Strategie Index weit weniger starr vor als etwa der deutsche Leitindex Dax, der seine Schäfchen nach Marktkapitalisierung und Handelbarkeit gewichtet. Vielmehr geht es im PVV-Index sogar recht aktiv zu. Die ausgewählten Titel dürften allerdings nicht zu klein sein, damit ihre Liquidität sichergestellt sei, sagt Schyra.Wieso es dann überhaupt ein Wasserstoff-Index geworden ist und kein Fonds?

Zum einen wegen der schlankeren Kosten sowohl für PVV als auch für die Endkunden, sagt Portfoliomanager Alexander Reich. Darüber hinaus diktiere ein Fonds strenge Regeln für die Risikostreuung – die bei den meist gering kapitalisierten Wasserstoff-Werten mehr hinderlich als förderlich wären. Einen festen Turnus zur Re-Allokation gibt es im Wasserstoff Strategie Index mithin nicht. Stattdessen kann PVV Zusammensetzung und Gewichtung bei Bedarf anpassen.

Albrecht, Kitta & Co. hat sich als Partner für seinen H2 Technologie Index den Schweizer Spezialisten für strukturierte Anlageprodukte Leonteq ausgesucht. Leonteq berechnet den Index und legt das zugehörige Zertikat auf (ISIN: CH0562308301). Die Hamburger fassen das Wasserstoff-Thema etwas weiter. Hier gelangen auch Titel ins Portfolio, die dafür sorgen sollen, dass grüner Wasserstoff überhaupt produziert werden kann, also Windkraftanlagenbetreiber oder Solarzellenhersteller.

Ausgeklammert bleiben wie bei PVV Titel aus den USA. „Wir sehen den Fokus bei regenerativen Energien und Wasserstoff klar in Europa und Asien“, sagt Mitgründer von Albrecht, Kitta & Co. Holger Knaup. Am Anfang steht auch hier eine subjektive Vor-Auswahl. Das Investment-Universum ausschließlich nach Kriterien wie Verschuldung oder Gewinnwachstum aufzubauen, sei nicht sinnvoll, meint Knaup. Die Unternehmen befänden sich in unterschiedlichen Entwicklungsstadien. Auch ein bestimmter Mindestumsatz mit Wasserstoff-Technologie werde nicht verlangt.

„Wir entwickeln über die Zeit ein Gefühl, wo Wasserstoff einmal einen deutlich höheren Anteil am Gesamtumsatz haben könnte“, versichert Knaup. Beim Bestücken des Index geht es allerdings weniger händisch zu. Es zählt die Wertenwicklung der Papiere im Verhältnis zu ihren Schwankungen. Alle sechs Monate gibt es eine neue Rangfolge, alle drei Monate erneuert Albrecht, Kitta & Co. die angepeilte Gewichtung. 16 Werte sind eine fixe Größe. Sie teilen sich in Cluster mit Anteilen von 2,5 Prozent und 6,25 Prozent. Die vier stärksten Titel erhalten 10 Prozent Gewicht im Portfolio.

„Wir gehen bei der Selektion und beim Rebalancing streng regelbasiert vor“, sagt Knaup. So blieben Emotionen außen vor. Anleger setzten hohe Erwartungen in das Thema Wasserstoff, ebenso hoch sei auch das Enttäuschungspotenzial. „Der Markt wird wohl auch in den kommenden Jahren stark schwanken“, glaubt Knaup. Anleger sollten zudem eine Portion Idealismus mitbringen. Knaup formuliert es so: „Der Wasserstoff-Markt ist ein visionäres Investment.“

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