Transparenz dank Fondshülle Diese Banken verpacken ihre Vermögensverwaltungen in Fonds

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Steckt das Geld hingegen gebündelt in Fonds, sieht die Sache schon ganz anders aus. Transaktionen innerhalb der Portfo­lios spielen für die Steuer keine Rolle. Die Gebühren fallen im Fonds an und drücken somit automatisch den steuerpflichtigen Gewinn. Und jeder Fonds rechnet im Nor­malfall einmal im Jahr die gesammelten Zinsen und Dividenden ab. Buchhalter und Steuerberater dürften sich freuen. Vor allem, wenn der Anleger gar keine einzel­ne Person ist. „Wir haben auch Kunden, die als GmbH auftreten“, berichtet Achim Siller, der das Portfoliomanagement bei Pictet Wealth Management leitet. In sol­chen Fällen müsse man jede Einzeltrans­aktion abrechnen, weshalb ein Fonds in dieser Hinsicht einfach effizienter sei.

Nun könnte man dagegenhalten, dass so ein Fonds nicht so gut zu durchschauen ist wie eine einzeln aufgebaute Vermö­gensverwaltung. Das mag zunächst stim­men. Die Institute versuchen jedoch, die­sen Mangel mit regelmäßigen Berichten zu beheben. So heißt es etwa von der We­berbank: „Für die Transparenz bieten wir ein Durchschau-­Reporting an, in dem den Kunden die Einzelpositionen des Fonds und damit seine indirekt gehaltenen Wert­papiere aufgelistet werden.“

Strategiefonds im Überblick

Die Tabelle zeigt ausgewählte Strategiefonds von Banken mit Ergebnissen und Risikokennzahlen.

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  Quelle: Morningstar, Stand: 31. Dezember 2020, Sortierkriterium: Wertentwicklung 5 Jahre

>>Eine erweiterte Tabelle mit mehr Fonds und Anteilsklassen siehe hier

Die Statistik aus dem Hause Mor­ningstar zeigt, dass der Aufwand am Ende auch was bringt. Die Fonds schnei­den bemerkenswert gut ab. Auf Sicht von drei Jahren liegen von 67 betrachteten Anteilsklassen (einige sind noch zu jung) immerhin 49 über dem Durchschnitt ihrer Vergleichsgruppe. Über fünf Jahre sind es 47 von 61. Berücksichtigt Morningstar zudem noch über die sogenannte risiko­adjustierte Rendite, wie sich die Fonds in Krisenzeiten verhalten, sind die Werte sogar noch ein bisschen besser. Damit wird klar: Streckenweise haben wir es mit Fonds­-Perlen zu tun, die schwer zu finden sind, weil sie nicht in den Regalen der ein­schlägigen Fondsgesellschaften liegen.

Eine Ausnahme ist wohl die Firma Oddo BHF Asset Management, die die vier Fonds umfassende Mischfonds­-Marke Po­laris betreibt. Im Herbst 2020 bekam sie von der Rating-­Agentur Scope den Titel „Bester Asset Manager für Multi­-Asset-­Fonds“ verliehen. Auch diese Fonds schla­gen sich derzeit in ihren Vergleichsgrup­pen überdurchschnittlich gut.

Quelle: Morningstar

>>Zum Factsheet des Oddo BHF Polaris Dynamic


Ein besonders eindrucksvolles Bild geben indes der Aktien Strategie Global (ISIN: DE000A0MWKG3) und der Multi As­set Strategie (DE000A0MWKF5) aus dem Hause Berenberg ab. Beide gehören über drei Jahre zum stärksten Prozent ihrer Vergleichsgruppen. Wobei Ersterer grund­sätzlich als Aktienfonds durchgehen kann. Er soll im Normalfall zu 90 Prozent aus Ak­tien und 10 Prozent aus Cash bestehen. Allerdings darf der für die Taktik zuständige „Chefstratege Wealth and Asset Manage­ment“ Bernd Meyer die Aktienquote zwi­schen 80 und 100 Prozent festlegen. Was ihn in den Augen der Morningstar­-Analys­ten zu einem flexiblen Mischfonds macht. Worüber sich sicher trefflich streiten lässt.