Investieren wie ein Family Office Die Blockchain ermöglicht Privatanlegern Zugang zu illiquiden Vermögenswerten

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Schnelle Digitalisierung der Assets

Sobald wir ein potenzielles Objekt von einem Emittenten oder Partner angeboten bekommen, führen wir auf Grundlage der bereitgestellten Unterlagen innerhalb von 24 Stunden mit einer digitalisierten Due Dilligence einen ersten Quick-Check durch, der uns bereits eine erste Einschätzung zur Investitionseignung der jeweiligen Immobilie gibt. Im Schnitt entsprechen schon in dieser ersten Prüfungsrunde lediglich rund zehn Prozent der Objekte unseren Ansprüchen.

Sollte das erste Urteil positiv ausfallen, führen wir im zweiten Schritt innerhalb von drei bis fünf Tagen einen intensiveren Prüfungsprozess durch, in dem wir uns beispielsweise Mieterstrukturen und Mietverhältnisse genauer anschauen. Kommt am Ende unser Investmentkomitee zu einer positiven Investmententscheidung, sind durch den standardisierten Prüfungsprozess alle nötigen Unterlagen für eine Fremdkapitalfinanzierung der Bank bereits fertiggestellt. Parallel strukturieren wir die entsprechenden Token, das heißt, die notwendigen Unterlagen für das digitale Wertpapier werden aufbereitet und etwa Anlagerisiken für die jeweilige Immobilie ausgearbeitet – von allgemeinen Marktrisiken bis zu objektspezifischen Risiken wie auslaufenden Mietverträgen oder ähnlichem.

Nach einer finalen Prüfung wird das Anlageobjekt etwa 48 Stunden später bereits in unserem Content-Management-System angelegt und die zuvor bereits erwähnten Smart Contracts aufgesetzt, um die entsprechenden Token zu erstellen. Diese können Anleger im Anschluss auf unserer Plattform kaufen, damit das Objekt refinanzieren und sich an der Wertentwicklung und den laufenden Erträgen beteiligen. Die Token-Struktur macht es möglich, illiquide Assets in kleinen Stückelungen anbieten zu können und diese Anteile wie Wertpapiere individuell auf dem Sekundärmarkt weiterhandeln zu können. 

Für Privatanleger können die vier anfangs vorgestellten Probleme, die bei illiquiden Sachwerten normalerweise anfallen, dadurch gelöst oder stark reduziert werden. Investitionen sind so bereits mit kleinen Beträgen möglich, gleichzeitig wird die sorgfältige Prüfung der Assets durch professionelle Akteure durchgeführt und dokumentiert.

Das gleiche gilt für die Verwaltung und Betreuung der Sachwerte, um die sich der Privatanleger nun nicht mehr selbst kümmern muss – und dennoch wie ein Eigentümer profitieren kann. Vor allem aber sind Anleger auf diese Weise nicht mehr langfristig an einzelne Beteiligungen gebunden, sondern können ihre Anteile in Form der Token als digitale Wertpapiere kurzfristig je nach Bedarf zu Geld machen.

 

Über den Autor:

Paul Huelsmann ist Vorstand des Hamburger Fintech Finexity, das Anlegern niedrigschwelligen Zugang zu digitalen Sachwerten ermöglichen will. Er studierte Management mit Schwerpunkt Finanzen an der University of Warwick (Großbritannien), war Assistent des Global Chief Controlling Officer eines großen multinationalen Konzerns und Co-Leiter eines internationalen Inkubators. Darüber hinaus ist Huelsmann akkreditierter Finanzanlagenvermittler und Regional Chair der Blockchain- und Immobilienstiftung Fibree.

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