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TBF Global Asset Management GmbH Die Bedeutung von smarten Energieinfrastrukturlösungen

Die Bedeutung von smarten Energieinfrastrukturlösungen

Thinktanks schätzen, dass der globale Energiebedarf sich von aktuell etwa 7.600 GW auf 21.000 GW bis zum Jahr 2050 fast verdreifachen wird. Der drastisch steigende Bedarf ist zum einen auf die wachsende Weltbevölkerung zurückzuführen, zum anderen insbesondere auf den Energiebedarf der Entwicklungs- und Schwellenländer. So wird China im nächsten Jahrzehnt einen Großteil der Nachfrage nach Elektrizität ausmachen. Dies ist vor allem auf den technischen Fortschritt sowie die weltweite Förderung der E-Mobilität zurückzuführen. Darüber hinaus zeigen die Bloomberg NEF Prognosen, dass der Erzeugungsmix sich radikal ändern wird von aktuell 11 Prozent für Solar, 8 Prozent Wind, 15 Prozent Wasser und 23 Prozent Gas auf 38, 20, 7 und 15 Prozent respektive. Bei der Prognose fällt auf, dass fossile Brennstoffe jedoch nicht aus dem Energiemix verschwinden werden. Im Gegenteil: Flüssigerdgas (LNG = Liquified Natural Gas) spielt eine tragende Rolle als Brückentechnologie, bis erneuerbare Energien verlässlich genügend Strom produzieren können.

Die Marktlage und das Zielbild sind allerdings nichts Neues und Investoren gut bekannt. Bislang hat man vor allem das „Front End“ vorangetrieben. Doch nur der Bau von Anlagen zur Stromerzeugung aus erneuerbaren Energiequellen allein reicht nicht aus, um den steigenden, aber vor allem auch den aktuellen Energiebedarf Europas zu decken. Die Energiegewinnung muss effizienter und berechenbarer werden; beispielsweise durch die Bereitstellung von Speicherkapazitäten und den Ausbau intelligenter Stromnetze. Gerade jetzt merken wir, wie wichtig eine funktionierende und diversifizierte Energieinfrastruktur als „Back End“ ist. In Deutschland sind wir davon leider weit entfernt.

Zentrale Herausforderungen im Energie-Infrastruktur-Sektor:

  • Erfüllung der globalen Klimazieledurch drastische CO2-Reduktion bei der Energieproduktion, verstärkte Nutzung erneuerbarer Energien und von LNG als Brückentechnologie
  • Entwicklung bestehender Stromnetze zu intelligenten Smart Grids
  • Ausbau der Kapazitäten für den erwarteten Mehrbedarf aufgrund der Elektrifizierung von Verkehr und Heizung
  • Erhalt der Versorgungssicherheit mit bezahlbarem Strom und Netzstabilität
  • Energieeffizienter Verbrauch in Industrie und Verkehr

Um die aktuelle Grundversorgung sicherzustellen, plant die Regierung, in Energieinfrastruktur zu investieren, wie beispielsweise in Import-Terminals zum Entladen von Flüssigerdgas (LNG = Liquified Natural Gas). Die Verflüssigung von Gas bedeutet eine Volumenreduktion um den Faktor 600 und ermöglicht so den wirtschaftlichen Transport großer Mengen. Erdgas kann somit weltweit über den Meeresweg transportiert werden, unabhängig von Pipelines und Lieferketten. Hinter der Errichtung von Import-Terminals für LNG verbergen sich jedoch massive Bauvorhaben. Neben den Entladestationen zur Regasifizierung muss das LNG in einem Gasturbinenkraftwerk in Strom umgewandelt werden (siehe Grafik 2), den dann die Endverbraucher nutzen können.

Zusätzlich sollen einzelstaatliche Stromnetze zu Verbundnetzen ausgebaut werden. Laut Untersuchungen des Magazins The Economist wurden in den entwickelten Industrieländern zuletzt gerade einmal 4,3 Prozent des produzierten Stroms über Staatsgrenzen hinweg gehandelt. Wird norwegische Wasserkraft, Offshore-Nordsee-Windstrom und südlich der Alpen erzeugter Photovoltaikstrom in einem Netz verbunden, lässt sich der Bedarf an grundlastfähigem Strom reduzieren. Dies ist aber nur möglich, wenn massiv in den Ausbau intelligenter Stromnetze (Smart Grids) investiert wird. Im Gegenteil zu den bestehenden analogen Stromnetzen sind Smart Grids digital und können so in beide Richtungen innerhalb des Stromnetzes kommunizieren. Dies ermöglicht die flexible Steuerung von Energieerzeugung und -verbrauch entsprechend dem Angebot und der Nachfrage.

Ein weiterer Baustein einer diversifizierten Energieinfrastruktur ist der Ausbau von alternativen Speicherformen (Storage), um die Abhängigkeit von regionalen Gegebenheiten zu umgehen. Pumpspeicherwasserkraftwerke sind zwar attraktiv, aber um flächendeckend die gewonnene Energie aus allen erneuerbaren Energiequellen (Wasserkraft, Windenergie und Photovoltaik) bestmöglich einzusetzen, müssen Speichersysteme ausgebaut und weiterentwickelt werden.

Alle genannten Energieinfrastrukturlösungen gehen mit massiven Bauvorhaben einher. In der Vergangenheit wurden diese vor allem durch verschiedene bürokratische Hürden und langfristige Genehmigungsverfahren ausgebremst. Nachdem die stabile Energieversorgung mit Strom und Wärme jetzt für die europäischen Volkswirtschaften zentral geworden ist, dürften die Anträge im Eilverfahren behandelt werden. Dennoch: Bei den Maßnahmen zur zukunftsfähigen Ertüchtigung der Energieinfrastruktur handelt es sich um keine Lösungen im Hier und Jetzt, sondern es sind Projekte für die kommenden zwei bis fünf Jahre.

Mehr über Investitionen in Energieinfrastruktur erfahren Sie hier.

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