Weltwirtschaft „Die Angst vor einem Double Dip scheint übertrieben“

Vanessa Honsel

Vanessa Honsel

Von wegen Rezession. Vanessa Honsel von der Schweizer Vermögensverwaltung VT Wealth Management hält ein Abschmieren der Weltwirtschaft aus verschieden Gründen für unwahrscheinlich. Es gebe positive Anzeichen, dass sich der Immobilienmarkt in den USA endlich stabilisiere. Zudem scheinen die Politiker weltweit endlich zu begreifen, dass nur mutige Entscheidungen zu einer Lösung der verschiedenen Krisenherde führen können.

Impulse aus Fernost

Auch gebe der asiatische Raum wieder Hoffnung. Dort zeigen die Auftragseingänge und Einkaufsmanagerindizes in Taiwan und China wieder aufwärts. Die starken Kursverluste an den dortigen Aktienmärkten seien also nicht gerechtfertigt. Asiatische Länder würden auch weiterhin Industrie- und Kapitalgüter nachfragen und damit die weltwirtschaftliche Entwicklung stützen.

Vor allem aber erhofft sich Honsel Impulse für die Weltwirtschaft von den USA. Dort würden die Aufträge für Kapitalgüter zunehmen. Für das vierte Quartal 2011 erwartet Honsel dann auch eine Zunahme des Wachstums auf 2,5 Prozent. Das verlangsamte Wachstum in der ersten Jahreshälfte sei auf Sondersituationen zurück zu führen. Gründe dafür waren der Einbruch der Lieferkette im Automobilbereich (minus 0,7 Prozent) als Folge der Tsunami-Katastrophe in Japan und den fallenden Rüstungsausgaben (minus 0,4 Prozent) des US-Staats.

Euroland ist nicht abgebrannt

Auch sei in Europa manches nicht so schlimm, wie derzeit in der Öffentlichkeit wahrgenommen wird. Zahlreiche europäische Länder würden sich immer noch sehr solide entwickeln. Die Sorgenkinder Spanien und Italien seien zwar von einer Liquiditätskrise betroffen, aber nicht in Gefahr eines Staatsbankrotts. Seit Jahresanfang habe sich die Verschuldung der beiden Länder deutlich um 20 Prozent verringert.

„Die Angst vor einem Double Dip scheint übertrieben“, fasst Honsel zusammen. „Eine mutige und langfristig tragbare Lösung der Griechenlandfrage wird den Fokus wieder auf die Fundamentaldaten richten, die derzeit keine Begründung zum Schwarzmalen liefern.“

Ihr Tipp für die nächsten 12 Monate: Japan, der europäische Industriesektor und ausgewählte Schwellenländer. Steigende Umsätze, eine niedrige Bewertung und ein freundliches Zinsumfeld sprächen weiterhin für ein Investment in Aktien.

Zum vollständigen Gastbeitrag auf finews.ch geht es hier.

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