Die Fondsmanager indes wollen für gewöhnlich mehr und suchen nach weniger prominenten Firmen, was selbst zweistellige Renditen möglich macht. Die knackige Strategie kann Durststrecken mit sich bringen, sollten Fondsmanager einem Unternehmen vertrauen, das in Zahlungsverzug gerät. Sie birgt zugleich jedoch größere Rendite-Chancen. So steigerte das Lazard-Team den Anteilspreis des Fonds im Vergle...
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Die Fondsmanager indes wollen für gewöhnlich mehr und suchen nach weniger prominenten Firmen, was selbst zweistellige Renditen möglich macht. Die knackige Strategie kann Durststrecken mit sich bringen, sollten Fondsmanager einem Unternehmen vertrauen, das in Zahlungsverzug gerät. Sie birgt zugleich jedoch größere Rendite-Chancen. So steigerte das Lazard-Team den Anteilspreis des Fonds im Vergleich zum Vorjahreszeitpunkt um 19,2 Prozent, der Index legte nur um 11,0 Prozent zu.
Das kann Wouter van Overfelt allerdings noch toppen: Um 33,2 Prozent schoss der Anteilspreis seines Vontobel Emerging Markets Corporate Bond (LU1750111707) nach oben. Wie die meisten seiner Managerkollegen setzt er auf einen besonderen Kniff. Statt der Benchmark folgend Asien hoch zu gewichten, favorisiert er zurzeit Lateinamerika, vor allem Mexiko und Brasilien, wo er 39 Prozent des Fondsvermögens anlegt.
Im Vergleich zu Simon streut van Overfelt das Risiko stärker, verteilt das Kapital aktuell auf 239 Papiere. Dafür wählt er allerdings viele Firmen-Anleihen, die mit einem Rating von „B“ nicht mehr in den soliden Investment-Grade-Bereich gehören. Das durchschnittliche Rating der Anlageklasse von „BBB“ liegt gerade noch darin und übertrumpft etwa die durchschnittliche Qualität von EM-Staatsanleihen.
„Dennoch zieht sie erst wenige Investoren an“, bedauert van Overfelt. Der Manager verweist außerdem auf die niedrige Ausfallrate, die unter der amerikanischer High Yields rangiert. Zu seinen Lieblings-Emittenten gehören Öl-Konzerne wie die peruanische Petroperu. Im Vorjahr zählte bereits der südafrikanische Energie-Produzent Sasol zu den Top-Performern des Fonds. Titel aus der Finanzbranche scheut der Bond-Kenner, sie machen momentan nur halb so viel aus wie im J.P.-Morgan-Index. Das größte Übergewicht gewährt er Immobilien-Gesellschaften.
Derzeitiger Top-Emittent dieser Branche und in nahezu allen Portfolios vertreten ist China Sands, Casino-Resort- Entwickler aus Macau. Die Ergebnisse geben van Overfelt Recht: Auf Sicht von drei Jahren kommt der erstmals im Januar 2018 angebotene Fonds auf eine jährliche Wertentwicklung von 8,3 Prozent.

Über den längeren Zeitraum von fünf Jahren liegt der Edmond de Rothschild Emerging Credit (LU1080015776) mit 7,3 Prozent Rendite pro Jahr ganz vorn. Das Manager-Team Lisa Turk und Stéphane Mayor hält sich ebenfalls an das Erfolgsrezept, statt auf Asiens Schwergewichte eher auf Gesellschaften aus Brasilien, der Türkei, Nigeria und der Ukraine zu setzen.
Die vorderste Position nimmt der Öl-Konzern Petrobas aus Rio de Janeiro ein. Ein baldiges Ende der guten Performance befürchtet Turk angesichts überzeugender Daten nicht: „Die Schuldenstände der Emittenten sind niedrig, ihre Umsätze erfreulich und die Kassen voll.“