Luxemburg als Fondsstandort
Luxemburg hat sich seit den 1980er-Jahren als führender Standort für Fondsprodukte etabliert. Die Kombination aus günstigen regulatorischen Rahmenbedingungen, steuerlichen Vorteilen, dem Zugang zu internationalen Märkten und einer guten Infrastruktur hat dazu geführt, dass sowohl Asset Manager dort bevorzugt ihre Fonds auflegen, als auch die Investoren diese Produkte als üblichen Zugang zu globalen Investitionsstrategien nutzen.
In den letzten Jahren sind allerdings auch die Nachteile des Luxemburger Standorts zunehmend kritisiert worden. Für Asset Manager und Fondsinitiatoren waren das vor allem hohe Gründungskosten, laufende Verwaltungsgebühren und andere Ausgaben im Zusammenhang mit der Einhaltung der dortigen Vorschriften. Aber auch Reputations- und Imageprobleme sowie eine hohe Abhängigkeit von externen Dienstleistungen haben die Vorteilhaftigkeit in Frage gestellt.
Investoren nennen als Nachteile von in Luxemburg aufgelegten Fondslösungen oft die steuerliche Komplexität, Währungsrisiken, höhere Kosten für Verwaltungs- und Transaktionsgebühren, begrenzte Transparenz sowie regulatorische und steuerliche Risiken.
Die gute Nachricht ist, dass es sowohl für Fondsinitiatoren als auch für Investoren eine überraschende Lösung gibt: den Fondsstandort Deutschland.
Deutschland als Fondsstandort
Das Kapitalanlagegesetzbuch (KAGB) bietet in Kombination mit dem Investmentsteuergesetz verschiedene Möglichkeiten, die den Investitionsstrukturen in Luxemburg entsprechen, aber mit einer Reihe von Vorteilen einhergehen.
Insbesondere die Kosten für Administration, Steuer- und Rechtsberatung sind in Deutschland günstiger und transparenter. Darüber hinaus stärkt das geplante Zukunftsfinanzierungsgesetz die Wettbewerbsfähigkeit deutscher Fondsangebote, indem es eine Umsatzsteuerbefreiung für Verwaltungstätigkeiten im Zusammenhang mit Alternativen Investmentfonds (AIF) vorsieht. Zudem bietet ein in Deutschland steuerlich ansässiger Fonds eine deutlich geringere Komplexität für Investoren. Zum Beispiel ermöglicht eine verbindliche Auskunft die definitive Festlegung der steuerlichen Struktur mit dem Finanzamt.
Aktuell zeigt sich die Bedeutung dieses Aspekts in der Berichterstattung zur Untersuchung von Luxemburger Fonds durch die deutsche Finanzverwaltung und Staatsanwaltschaft. Die untersuchten Luxemburger Investmentstrukturen beinhalteten Investment Advisor, die beispielsweise bei Anlageentscheidungen berieten. Diese Investment Advisor waren in den untersuchten Fällen Private Equity-Manager mit Sitz in Deutschland, die durch die Luxemburger Investmentstruktur vorrangig versuchten, eine Besteuerung der Investitionswertschöpfung in Deutschland zu vermeiden. Die behördlichen Untersuchungen zielen darauf ab zu klären, ob die Anlageentscheidungen letztendlich in Deutschland getroffen wurden und daher deutsches Steuerrecht auf die Investmentstrukturen anwendbar ist. Falls ja, könnte das gesamte steuerliche Konzept hinfällig werden.
Wie Kontora mit einer eigenen Kapitalverwaltungsgesellschaft Investoren hilft
Kontora hat 2014 eine vollregulierte Kapitalverwaltungsgesellschaft aufgebaut, um für seine Mandanten das Investieren in die weltweit besten Asset Manager zu ermöglichen. Diese Entscheidung basierte vor allem darauf, dass wir davon überzeugt sind, dass die bestmöglichen individuellen Lösungen für die vielfältigen Herausforderungen unserer Mandanten nur durch eine eigene regulierte Einheit ermöglicht werden können.
Private Markets: Zugang zu den besten Asset Managern
So ist der Zugang zu erstklassigen internationalen Asset Managern von Zielfonds in den Assetklassen Private Equity, Private Debt und anderen alternativen Investments oft beschränkt. Dies resultiert entweder aus hohen Mindestbeteiligungssummen im zweistelligen Millionenbereich oder dem Fehlen von Vertriebsgenehmigungen für internationale Investmentstrukturen in Deutschland. Zudem sind solche Investitionen oft professionellen Investoren vorbehalten. Wir ermöglichen unseren Mandanten Investitionen über eigens konzipierte AIF und sind durch unsere langjährigen Partnerschaften in der Lage, auch komplexe Investitionen schnell umzusetzen, um außergewöhnliche Chancen zu nutzen.
Datensicherheit
Die Zeichnung von internationalen Zielinvestments ist bisher zumeist papierbasiert und analog, geprägt von umfangreichen Subscription Documents und individuellen Know-Your-Customer-Dokumentationen. Zielfondsmanager müssen jeden Investor identifizieren, was die Weitergabe hochsensibler, individueller Daten unserer Mandanten bei einer Direktinvestition erforderlich macht. Durch eine eigene Investment-Infrastruktur kann Kontora die Kontrolle über die sensiblen Daten unserer Mandanten sowie den Zeichnungsprozess selbst übernehmen. Das ermöglicht uns, den gesamten Prozess zu digitalisieren und die Zeichnung auf wenige Klicks zu reduzieren. Dabei bleiben sämtliche relevanten Daten hinter der Brandmauer und werden nicht den Zielfondsmanagern offengelegt.
Individuelle Investment-Infrastrukturen
Individuelle Investment-Infrastrukturen bieten die optimale Darstellung für ausgewählte Investitionen und erfordern maßgeschneiderte Fondsstrukturen und Prozesse. Als Kontora-Gruppe sind wir darauf spezialisiert, außergewöhnliche Lösungen anzubieten, die vollständig auf individuelle Bedürfnisse zugeschnitten sind. Unser Dienstleistungsspektrum umfasst die Verwaltung von offenen und geschlossenen AIF, die maßgeschneidert gestaltet werden. Ein Beispiel hierfür ist unsere Vorreiterrolle bei der Konzeption geschlossener Sondervermögen als Ein-Anleger-Vehikel für steuerbegünstigte Investoren wie Stiftungen und kirchliche Vermögen.
Portfoliomanagement
Die Kapitalverwaltungsgesellschaft von Kontora verfügt über die Erlaubnis für die Finanzportfolioverwaltung und individuelle Vermögensverwaltung. Dadurch können wir maßgeschneiderte, aufsichtsrechtlich konforme Lösungen für die ganzheitliche Bewirtschaftung der Vermögen unserer Mandanten anbieten, basierend auf individuellen Vereinbarungen, Anlagerichtlinien und Governance-Modellen.
Fazit
Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass der Fondsstandort Luxemburg zwar seine Stärken hat, aber auch mit Herausforderungen konfrontiert ist. Deutschland bietet als Alternative zahlreiche Vorteile, die von geringeren Kosten bis hin zur Sicherheit der Steuerstruktur reichen. Das unterstreicht die Notwendigkeit für Fondsinitiatoren, ihre Optionen sorgfältig zu prüfen und die besten Standorte für ihre spezifischen Bedürfnisse auszuwählen.
Sie möchten mehr darüber erfahren, wie Sie von den Vorteilen des deutschen Fondsstandorts profitieren können? Kontaktieren Sie uns, um eine individuelle Beratung zu erhalten. Unsere Experten stehen bereit, um Sie durch die komplexe Welt der Fondsstandorte zu führen und Lösungen anzubieten, die perfekt auf Ihre Bedürfnisse zugeschnitten sind – wir freuen uns darauf, Sie zu unterstützen!
Im Insights-Bereich auf unserer Website stehen Ihnen außerdem interessante Whitepaper zu verschiedenen Themen wie „Strategische Vermögensallokation“, „Portfolios für Stiftungen und Kirchen“ oder „ESG und Impact Investing“ kostenlos zur Verfügung.

Über die Autoren:
Henning Landsiedel ist seit Juli 2020 Geschäftsführer Portfoliomanagement der Kontora Kapitalverwaltungs GmbH (KVG) und seit Anfang 2023 auch Geschäftsführer der Kontora Family Office GmbH.

Jerome Roeschke ist seit März 2020 bei Kontora tätig und verantwortet seit Anfang 2023 als Teamleiter das Fondsmanagement.