Deutscher Private-Equity-Markt Buyouts ziehen kräftig an

Seite 2 / 2

Zusammen mit dem weiterhin günstigen Finanzierungsangebot durch Banken und Debt-Fonds bietet sich den Buy-Out-Investoren ein attraktives Umfeld, insbesondere für große Transaktionen. Nachdem bereits im letzten Jahresquartal große Übernahmen wie Atotech, Xella oder Solvay Acetow für Aufmerksamkeit sorgten, folgten nach dem Jahreswechsel zum Beispiel SGB-SMIT und Concardis und über den Sommer die Übernahmen von Stada und Schenck Process sowie die Minderheitsbeteiligung an Ottobock Healthcare. „Ausgehend von den aktuell bekannten Transaktionen erwartet uns ein Rekordjahr bei den Buy-Outs und damit ebenso im gesamten deutschen Private Equity-Markt“, blickt Hinrichs voraus.

Auch bei den - meist mittelstandsorientierten - Minderheitsbeteiligungen (Wachstums-, Replacement- und Turnaround-Finanzierungen) ging es aufwärts. Deren Volumen summiert sich auf 0,94 Milliarden Euro und übertrifft bereits nach dem ersten Halbjahr den Wert des gesamten Vorjahres (0,59 Milliarden Euro). Auch hier waren es neben einer weiterhin großen Zahl von Wachstumsfinanzierungen kleiner und mittlerer Unternehmen einige wenige herausragende Einzelinvestments bei etablierten Mittelständlern und reiferen Jungunternehmen.

„Der öffentliche Fokus auf die großen Transaktionen verkennt, dass die weit überwiegende Zahl der jährlich mehr als 1.000 mit Beteiligungskapital finanzierten Unternehmen kleine und mittlere Unternehmen und Start-ups sind“, erläutert Peter Pauli, dessen Bay BG zu den 15 in Deutschland aktiven sogenannten Mittelständischen Beteiligungsgesellschaften (MBG’en) gehört, die in ihren jeweiligen Bundesländern die regionalen KMU mit Beteiligungskapital unterstützen.

Weiterhin hohes Investitionsniveau

Nachdem die Venture-Capital-Investitionen im Jahr 2016 mit 0,93 Milliarden Euro das höchste Volumen seit 2008 erlangten, ist das laufende Jahr auf gutem Weg dieses Investitionsniveau wieder zu erreichen. Im ersten Halbjahr summierten sich die Venture-Capital-Investitionen auf 0,43 Milliarden Euro - wie bereits in der ersten Hälfte des Vorjahres. Das Niveau des zweiten Halbjahres wurde nicht erreicht (0,52 Milliarden Euro). „Deutsche Start-ups profitieren aktuell von einem lebhaften Investitionsgeschehen. Derzeit ist kein Ende dieses Trends in Sicht und wir rechnen mit Investitionen mindestens auf Vorjahresniveau“, so Hinrichs mit Blick auf das Gesamtjahr.

Wie hat Ihnen der Artikel gefallen?

Danke für Ihre Bewertung
Leser bewerteten diesen Artikel durchschnittlich mit 0 Sternen