Beispiele dafür sind neben Brookfield/Alstria die Mehrheitsbeteiligung der DIC Asset an der VIB Vermögen und die Übernahme der Deutschen Industrie REIT durch CTP. „Übernahmen sollen einen strategischen Ausbau der jeweiligen Wettbewerbsposition mit sektorspezifischem beziehungsweise geografischem Fokus zur Diversifikation ermöglichen und erlauben die Ergänzung von Bestandsportfolios vor allem um Assetklassen wie Büro und Logistik“, erklärt Linsin.
Die Unternehmensübernahmen hatten zudem einen Einfluss darauf, dass der Anteil internationaler Investoren am deutschen Immobilienmarkt im ersten Quartal 2022 um 16 Prozentpunkte auf 52 Prozent anstieg. Es gab jedoch auch prominente Einzeltransaktionen unter anderem mit Beteiligung internationaler Investoren – beispielsweise der Verkauf des Frankfurter Marienturms.
Bedingt auch durch die Brookfield-Transaktion stammten 31,5 Prozent des am deutschen Immobilienmarkt investierten Kapitals aus Nordamerika, 20 Prozent aus Kanada und 11,5 Prozent aus den USA. Weitere 13 Prozent flossen aus Europa in den hiesigen Markt, insbesondere aus dem Vereinigten Königreich, den Niederlanden und Frankreich. Weitere vier Prozent stammten von asiatischen Investoren, insbesondere aus Südkorea.
Ausblick 2022
„Die Transaktionspipeline ist weiterhin gut gefüllt und die Investoren sind weiter zuversichtlich. Vor allem im Logistiksektor und bei lebensmittelgeankerten Handelsobjekten erwarten wir zudem weitere Renditekompressionen“, sagt Klein. Linsin ergänzt: „Aufgrund der derzeitigen Situation können wir aber keine seriösen und belastbaren Prognosen für das Investitionsvolumen zum Jahresende 2022 geben. Wir verfolgen das aktuelle Marktgeschehen mit unseren Experten aus den verschiedenen Bereichen der Immobilienwirtschaft sehr genau, um unseren Kunden die richtigen Entscheidungshilfen in der von hoher Unsicherheit geprägten Zeit geben zu können.“
„Für 2022 gehen wir aktuell angesichts der gestiegenen Energie- und Rohstoffkosten von einer mittleren Inflationsrate von 5,7 Prozent aus. Kurzfristig wird sich die Teuerung weiter auf hohem Niveau verfestigen. Im März lag die Inflationsrate bei 7,3 Prozent und wir erwarten, dass die Inflation im weiteren Jahresverlauf auch deutlich langsamer sinken wird. Für 2023 rechnen wir mit einer gewissen Normalisierung, jedoch dürfte die Inflationsrate mit 2,2 Prozent gemäß unserer aktuellen Schätzung im Basisszenario über der Zielmarke der EZB liegen“, erwartet Linsin.
Abzuwarten bleibt zudem der geldpolitische Kurs der EZB im weiteren Jahresverlauf, um der hohen Inflation Einhalt zu gebieten – zumal infolge des Konflikts in der Ukraine, der Wirtschaftssanktionen gegen Russland, der gestörten Lieferketten und des latenten Corona-Risikos die gesamtwirtschaftliche Wachstumsrate für die deutsche Wirtschaft für 2022 bereits zum Jahresauftakt auf aktuell 1,8 Prozent und damit mehr als halbiert wurde.“