CBRE-Analyse Deutscher Investmentmarkt für Immobilien wächst um 51 Prozent

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„In Berlin ist zudem die Pipeline für das laufende Jahr äußerst groß und wir erwarten eine entsprechend rege Marktdynamik“, sagt Klein. Im ersten Quartal 2022 war Berlin mit 2,9 Milliarden Euro – plus 29 Prozent im Vergleich zum ersten Quartal 2021 – weiterhin der wichtigste Markt. Auf den Plätzen zwei und drei folgen Frankfurt am Main mit 2,6 Milliarden Euro, also plus 256 Prozent und Hamburg mit knapp 2,5 Milliarden Euro und einem plus von 243 Prozent. Auf München entfielen 1,2 Milliarden Euro, was ein plus von 27 Prozent bedeutet. Auf Düsseldorf  kamen1,1 Milliarden Euro – plus 295 Prozent, auf Köln 690 Millionen Euro – plus 438 Prozent und auf Stuttgart 435 Millionen Euro –plus 108 Prozent. 

Büroimmobilien waren wichtigste Assetklasse

Büroimmobilien waren mit knapp zehn Milliarden Euro – 42 Prozent des Transaktionsvolumens – die stärkste Assetklasse und verzeichneten ein Plus von 180 Prozent. Entscheidend für dieses Ergebnis war die Übernahme von Alstria durch Brookfield mit einem Immobilienwert von rund 4,5 Milliarden Euro. Zweitgrößte Assetklasse war Wohnen (ab 50 Einheiten) mit 5,1 Milliarden Euro (minus 16 Prozent), gefolgt von Industrie und Logistik mit 4,2 Milliarden Euro (plus 112 Prozent).

Damit lag der Umsatz im Auftaktquartal 2022 im Industrie- und Logistiksegment bereits bei zwei Fünfteln des Transaktionsvolumens des gesamten Vorjahres. Während Einzelhandelsimmobilien und Entwicklungsgrundstücke leicht zulegten, ging das Transaktionsvolumen von Gesundheitsimmobilien und Hotels im Vorjahresvergleich leicht zurück.

Rund 18 Prozent des Transaktionsvolumens – 4,2 Milliarden Euro (plus 43 Prozent) – flossen zudem in Forward Purchases und Forward Fundings von Neubauprojekten, vor allem mit wohnwirtschaftlichem Bezug mit 2,3 Milliarden Euro. „In den vergangenen Monaten waren vor allem deutsche institutionelle Investoren in diesem Segment aktiv“, sagt Linsin.


Die Spitzenrendite für Büroimmobilien lag im ersten Quartal im Durchschnitt der Top-7-Städte bei 2,65 Prozent und war damit im Vergleich zum letzten Quartal 2021 stabil, ging verglichen mit dem ersten Quartal 2021 jedoch um 0,19 Prozentpunkte zurück. Damit ergibt sich gegenüber dem risikolosen Zins (Benchmarkrendite) ein positiver Spread in Höhe von gut 1,9 Prozentpunkten. „Diese Differenz bleibt vor dem Hintergrund steigender Inflationsraten ein wichtiges Argument für Investitionen in Sachanlagen, zumal die Realverzinsung bei Triple A-gerateten Staatsanleihen trotz steigenden Renditen weiterhin tief im negativen Bereich bleibt“, sagt Linsin.

Übernahmen prägten das Investorenfeld

Offene Immobilien- und Spezialfonds waren im ersten Quartal 2022 die stärksten Nettokäufer – sie investierten 2,5 Milliarden Euro mehr in Immobilien als sie verkauften. Auf Platz zwei folgten Asset- und Fondsmanager mit einem Saldo von 1,9 Milliarden Euro und Immobiliengesellschaften mit 1,4 Milliarden Euro. Berücksichtigt man jedoch auch anteilige Übernahmen börsengelisteter Unternehmen, waren Immobilienaktiengesellschaften und REITs absolut betrachtet mit knapp 7,1 Milliarden Euro die stärkste Käufergruppe.