Das Jahr 2020 konnte nach Einschätzung des Kenfo, dem Fonds zur Finanzierung der kerntechnischen Entsorgung, trotz Corona, gut abgeschlossen werden. So lag das Anlageergebnis bei 8,3 Prozent. Auch in den ersten fünf Monaten des Jahres 2021 konnte der Fonds auf sein investiertes Vermögen einen Wertzuwachs von 4,4 Prozent erzielen, wie die Vorstandsvorsitzende des Fonds Anja Mikus erklärte. Insgesamt hat der Kenfo auf Basis der Marktwerte des Portfolios abzüglich Kosten zum 31. Mai 2021 einen Betrag in Höhe von 2,5 Milliarden Euro erwirtschaftet.
Ende des laufendes Jahres werde der Fonds zudem voll investiert sein, sagte Mikus anlässlich der Vorstellung des Geschäftsberichts 2020 in Berlin. Dazu plant der Fonds den weiteren Ausbau von Alternatives. Die Kapitalzusagen des Kenfo für Alternative Anlagen liegen demnach mittlerweile bei 1,8 Milliarden Euro. „Ein Augenmerk wird aktuell auf Private Equity und nachhaltige Infrastruktur gerichtet, die zusammen den Hauptbestandteil des Portfolios bilden“ erläuterte Mikus weiter. Die Anzahl der Mitarbeiter wird daher verdoppelt, um den künftigen Ausbau, insbesondere im Bereich der alternativen Anlagen gerecht zu werden. 30 neue Kolleginnen und Kollegen werden deshalb gesucht.
Der Finanz- und Risikovorstand Thomas Bley konnte zudem eine Gewinnsteigerung der öffentlich-rechtlichen Stiftung vermelden. So schloss der Kenfo im Berichtsjahr mit einem positiven Stiftungsergebnis von 120 Millionen Euro ab. 2019 lag dieser Wert noch bei 9,4 Millionen Euro. „In 2020 haben wir erreicht, was wir uns vorgenommen haben und dies obwohl das abgelaufene Jahr durch die Corona-Krise geprägt war.“ betonte Bley. „Wir erwarten, den positiven Trend auch im nächsten Jahr fortsetzen zu können und mit einem weiterhin gesteigerten Ergebnis im Bereich von 195-245 Millionen Euro zu landen.“
Über den Kenfo
Der Fonds zur Finanzierung der kerntechnischen Entsorgung (Kenfo) wurde 2017 aufgelegt. Die vier deutschen Kernkraftwerk-Betreiber Eon, Enbw Energie Baden-Württemberg, RWE und Vattenfall haben 24,1 Milliarden Euro eingezahlt. Der Fonds soll das Geld investieren und mit Hilfe der Kapitalerträge die Suche nach geeigneten Zwischen- und Endlagern finanzieren. Bei der Geldanlage dieses ersten deutschen Staatsfonds sollen neben der Rendite auch ESG–Kriterien eine Rolle in der Anlagestrategie spielen.