Studie von Union Investment Deutsche Großanleger verschenken Renditechancen

Europa- und Deutschlandflagge in Mecklenburg-Vorpommern

Europa- und Deutschlandflagge in Mecklenburg-Vorpommern: Deutsche Institutionelle bevorzugen laut einer Studie von Union Investment Investments im Heimatland und in der Eurozone, was zulasten der Rendite geht. Foto: Imago / imagebroker

Deutschlands institutionelle Anleger investieren bevorzugt in ihrem Heimatmarkt und in der Eurozone – und verschenken damit gegenüber einem global aufgestellten Portfolio nicht nur Renditechancen, sondern handeln sich auch ein ungünstigeres Rendite-Risiko-Verhältnis ein. Zu diesem Ergebnis kommt die umfangreiche Studie „Wege aus dem Home Bias: Welche Strategien Portfolios wirklich besser machen“ von Union Investment, für die Spezialfonds mit einem Volumen von insgesamt rund 1,6 Billionen Euro analysiert wurden.

Internationale Portfolios bieten mehr Renditechancen

Für die Studie haben die Autoren zwei Portfoliokonstellationen hinsichtlich der geographischen Aufteilung verglichen: Zum einen das Portfolio eines durchschnittlichen deutschen institutionellen Investors mit deutlichem Home und Near Bias - und zum anderen ein global aufgestelltes Portfolio. Zugrunde gelegt wurden jeweils eine Gewichtung von 13,6 Prozent Aktien, 38,4 Prozent Staatsanleihen sowie 45,7 Prozent Unternehmensanleihen mit Investment Grade-Status sowie 2,4 Prozent Hochzinsanleihen.

Das Ergebnis der Auswertung: Auf Basis der hauseigenen Fünfjahresprognose ergibt sich für das globale Portfolio ein jährliches Plus von 2,39 Prozent, das vom Near Bias geprägte Portfolio kommt hingegen auf lediglich 1,91 Prozent. Zudem fällt das Rendite-Risiko-Verhältnis mit 0,5 Prozent gegenüber 0,43 Prozent beim typischen Euroraum-fixierten Portfolio vorteilhafter aus, berichtet Union Investment.

Investments in Deutschland rückläufig, aber nach wie vor übergewichtet

Union Investment zufolge ist das Übergewicht deutscher Aktien und Anleihen in den Portfolios in den vergangenen 30 Jahren zwar deutlich von 80 auf mittlerweile rund 16 Prozent bei Aktien und 14 Prozent bei Anleihen zurückgegangen. Gleichwohl seien diese Papiere in den Spezialfonds im Vergleich zu den jeweiligen Benchmark-Indizes deutlich übergewichtet: So liegt der Anteil deutscher Aktien am MSCI AC World bei lediglich 2,4 Prozent, deutsche Anleihen sind mit fünf Prozent im BofA Global Broad Market Index vertreten.