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Lars Stoy, der bisherige Leiter des Private Banking und Wealth Management bei der Deutschen Bank, wechselt ab Januar 2025 zur ING. Das berichtete erst das „Handelsblatt“. Bei der ING müsse seine Berufung allerdings noch durch die zuständigen Bankgremien bestätigt werden, so erklärten Insider gegenüber der Wirtschaftszeitung.
Die zuständigen Gremien nickten den Wechsel dann aber wohl ab – denn am Freitag, den 6. September, bestätigte die ING in einer Pressemitteilung den Wechsel von Stoy. Der bisherige Vorstandsvorsitzende, Nick Jue, verlässt die ING dagegen. Auch Privatkundenvorstand Daniel Llano Manobardo kehrt der Bank den Rücken.
Stoy war bei der Deutschen Bank nach einer Umstrukturierung im Privatkundengeschäft seit vergangenem Jahr verantwortlich für Private Banking und Wealth Management. Gleichzeitig verantwortete Stoy auch das Segment Personal Banking der beiden Marken Deutsche Bank und Postbank. Stoy berichtete seitdem direkt an den Vorstand Claudio de Sanctis – und hatte die Struktur und das Führungsteam der Privatkundenbank in Deutschland aufgestellt.
Die Deutsche Bank baute zudem auch ein UHNWI-Team am deutschen Markt auf. Stefanie Rühl-Hoffmann leitet dieses Team – unter dem Dach des zusammengeführten Wealth Management & Private Banking, das Lars Stoy verantwortete. Gegenüber dem „Handelsblatt“ erklärte Stoy damals, dass man bei der Kundensegmentierung im UHNW-Team „kein Lineal“ anlege. Wohl aber dürften die Vermögen der UHNW-Kunden üblicherweise „im dreistelligen Millionenbereich“ liegen.
Postbank-Debakel wurde zum Wendepunkt
Das „Handelsblatt“ berichtet weiter, dass Stoys Weggang von der Deutschen Bank „nicht überraschend“ komme. Intern sei ihm teilweise das Debakel bei der IT-Umstellung der Postbank angelastet worden, das zu erheblichen Problemen im Kundenservice geführt hatte. Obwohl dies keine direkten personellen Konsequenzen für Stoy hatte, waren seine Zukunftsperspektiven im Institut seitdem „alles andere als rosig“, so die Wirtschaftszeitung.