Deutsche Bank unter Cum-Ex-Verdacht Behörden ermitteln gegen Josef Ackermann und Co

Die Staatsanwaltschaft Köln ermittelt gegen zahlreiche neue Verdächtige wegen mutmaßlich krimineller Aktiengeschäfte mit dem Namen Cum-Ex oder Beihilfe hierzu, wie aus Informationen von „Süddeutscher Zeitung, NDR und WDR“ hervorgeht. Ins Visier der Ermittler sind nun auch mehrere große internationale Institute geraten, darunter allein rund 70 heutige und frühere Beschäftigte der Deutschen Bank. Zu den Verdächtigen zählen laut Bericht Vize-Vorstandschef Garth Ritchie und mindestens zwei frühere Vorstandsmitglieder, darunter der frühere Deutsche-Bank-Chef Josef Ackermann. Weder die Deutsche Bank zu Ritchie, noch Ackermann selbst oder seine Anwälte wollten sich zum Sachverhalt äußern.

Bei den sogenannten Cum-Ex-Geschäften ließen sich Banken und Börsenhändler die auf die Dividendenerlöse fällige Steuer von den Finanzbehörden mehrmals erstatten. Mehrere Kronzeugen haben entsprechende Aktivitäten gegenüber den Behören zugegeben. Mit den neuen Ermittlungen werden laut Bericht nun auch jene Institute untersucht, die solche Aktiendeals nicht selbst betrieben haben, die aber als Dienstleister gebraucht wurden. Konkret gehe die Staatsanwaltschaft den Geschäften des Unternehmens Ballance nach, welches Beziehungen zur Deutschen Bank pflegte. Das Institut erklärte auf Anfrage, dass es an „einem organisierten Cum-Ex-Markt nicht teilgenommen habe, weder als Käufer noch Verkäufer von Aktien.

Nach Erkenntnissen der Behörden haben Banken und Börsenhändler beim Handel von Aktien mit (Cum) und ohne (Ex) Dividende den Fiskus um etliche Milliarden Euro betrogen. Ob die Methode illegal war, ist noch nicht höchstrichterlich geklärt. Erst 2012 änderte die Bundesregierung die Praxis bei der Abführung der Dividendensteuer so, dass der Trick zumindest auf die bisherige Art nicht mehr funktionierte.

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