Deutsche Bank Streit um designierten Aufsichtsrat Stefan Simon

Ist Partner der Anwaltskanzlei Flick Gocke Schaumburg in Bonn: Das designierte Aufsichtsratsmitglied der Deutschen Bank Stefan Simon

Ist Partner der Anwaltskanzlei Flick Gocke Schaumburg in Bonn: Das designierte Aufsichtsratsmitglied der Deutschen Bank Stefan Simon

Ein Aktionär der Deutschen Bank geht offenbar gerichtlich gegen die Berufung von Stefan Simon in den Aufsichtsrat der Deutschen Bank vor. Wie die „Bild am Sonntag“ berichtet, liegen dem Amtsgericht Frankfurt Schriftsätze vor, in denen der Gründer des Windparkbauers Windpark, Willi Balz, Simon Fehlverhalten als Berater des inzwischen insolventen Unternehmens vorwirft.

Konkret geht es demnach um den Vorwurf des Parteiverrates und der versuchten Selbstbereicherung. Simon erklärte laut Bericht, die Vorwürfe seien falsch und entbehrten jeder Grundlage.

Wunschkandidat Simon

Simon ist der Wunschkandidat der katarischen Herrscherfamilie Al-Thani für den Aufsichtsrat. Das Emirat hält über zwei Holdings einen Anteil von knapp 10 Prozent an der Deutschen Bank und ist damit größter Aktionär noch vor dem US-Vermögensverwalter Blackrock. Das Institut verwies in einer Stellungnahme für das Gericht darauf, dass gegen Simon keine Ermittlungen eingeleitet worden seien.

Geplant ist, dass sich Simon auf der Hauptversammlung am 18. Mai 2017 den Aktionären zur Wahl stellt. Bis dahin soll er gerichtlich als Mitglied des Aufsichtsrats bestellt werden. Einen entsprechenden Antrag hatte die Deutsche Bank Mitte Juli beim Amtsgericht Frankfurt eingereicht. Dabei hatte das Unternehmen betont, Simon sei auf Anregung der katarischen Investoren vorgeschlagen worden. An seiner fachlichen Eignung gebe es keine Zweifel, hieß es.

Windparkbauer insolvent

Zuvor hatte das zuständige Gericht in Frankfurt am Main der Deutschen Bank eine Frist bis zum 15.7. gesetzt, um die Nachfolge des Ende Mai ausgeschiedenen Aufsichtsrats Georg Thoma zu klären. Nach Verstreichen dieser Frist hatte das Gericht demnach einen Nachfolger benennen wollen. Stefan Simon ist Partner der Anwaltskanzlei Flick Gocke Schaumburg in Bonn und Honorarprofessor an der Universität zu Köln.

Der Windparkbauer Windreich hatte vor drei Jahren Insolvenz anmelden müssen. Zuvor hatte die Staatsanwaltschaft Stuttgart Ermittlungen wegen des Verdachts auf Bilanzmanipulation und Insolvenzverschleppung gegen Firmengründer Willi Balz aufgenommen. Bislang ist es aber nicht zu einer Anklage gekommen.

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