In der neuen Flagship-Filiale der Deutschen Bank in Frankfurt ist es zu einem Fall von Veruntreuung gekommen. Das berichtet die „Süddeutsche Zeitung“. Nach Angaben der Bank soll ein Mitarbeiter Kundengelder in einem mittleren sechsstelligen Bereich unterschlagen haben. Betroffen waren demnach weniger als zehn Kundenkonten.
Die Bank bestätigte, dass der Mitarbeiter Überweisungen unter Vorgabe fal...
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In der neuen Flagship-Filiale der Deutschen Bank in Frankfurt ist es zu einem Fall von Veruntreuung gekommen. Das berichtet die „Süddeutsche Zeitung“. Nach Angaben der Bank soll ein Mitarbeiter Kundengelder in einem mittleren sechsstelligen Bereich unterschlagen haben. Betroffen waren demnach weniger als zehn Kundenkonten.
Die Bank bestätigte, dass der Mitarbeiter Überweisungen unter Vorgabe falscher Tatsachen initiiert und dabei interne Überprüfungsprozesse umgangen habe. Das bei Überweisungen eigentlich vorgeschriebene Vieraugenprinzip wurde offenbar nicht eingehalten. Nach Feststellung des Sachverhalts trennte sich die Bank sofort von dem Mitarbeiter und informierte die Behörden.
Die betroffenen Kunden wurden umgehend kontaktiert und bereits vollständig entschädigt. Die Bank schließt nach eigenen Angaben nach umfassender Prüfung aus, dass weitere Kunden betroffen sind.
Probleme im Privatkundengeschäft
Der Vorfall ereignete sich in der im Januar eröffneten Filiale am Frankfurter Hauptsitz, die auf 3.500 Quadratmetern als Aushängeschild für das Privatkundengeschäft dienen sollte. Die Sparte kämpft seit Jahren mit strukturellen Problemen.
2023 führten massive IT-Schwierigkeiten bei der Integration der Postbank zu erheblichen Kundenprotesten. Die Finanzaufsicht Bafin entsandte damals einen Sonderbeauftragten. Die Rendite im Privatkundengeschäft lag 2024 bei 5,2 Prozent, während Konkurrenten durchschnittlich 15 Prozent erreichten.
Unter dem seit 2023 zuständigen Privatkundenvorstand Claudio de Sanctis läuft das Programm „Deutsche Bank 3.0“. Es sieht Investitionen in Vermögensverwaltung und Digitalisierung vor. Gleichzeitig sollen 2025 insgesamt 2.000 Stellen im Privatkundengeschäft wegfallen und weitere Filialen geschlossen werden.
Als Ergänzung plant die Bank 120 größere „Community-Filialen“, von denen 40 bereits 2025 eröffnet werden sollen. Zusätzlich entstehen regionale Beratungszentren.