Die Deutsche Bank verschärft ihre Homeoffice-Regeln. Wie das „Handelsblatt“ berichtet, hat sich das Geldinstitut mit seinem Gesamtbetriebsrat auf eine neue Vereinbarung für das Arbeiten von zu Hause geeinigt. Sie soll ab 2025 gelten und sieht vor, dass Beschäftigte der Deutschen Bank höchstens an zwei Tagen pro Woche außerhalb des Büros arbeiten dürfen. Darüber hinaus haben sie die Möglichkeit, einmal im Jahr zwei Wochen am Stück von außerhalb zu arbeiten.
Christian Sewing setzt sich mit Vorhaben durch
Mit der Einigung setzt der Vorstandsvorsitzende Christian Sewing sein Vorhaben durch, das er im Februar in einem Memo an seine Mitarbeiter formuliert hatte. Bislang hatte die Deutsche Bank ihren Mitarbeitern erlaubt, bis zu drei Tage pro Woche von zu Hause aus zu arbeiten. Das war dem Management aber zu viel.
Im Juli war jedoch bekanntgeworden, dass Sewings Pläne ins stocken gerieten. Der Betriebsrat war mit den Plänen des Vorstandschefs nicht einverstanden und auch die Beschäftigten störten sich daran. So blieb die bisherige Vereinbarung vorerst bestehen – ein Kompromiss auf Zeit.
Laut Handelsblatt sei nun das größte Zugeständnis an die Arbeitnehmer die Workation-Möglichkeit, also der Zwei-Wochen-Block, den die Mitarbeiter außerhalb des Büros arbeiten dürfen. Diese Option können auch Angestellte auf der Ebene des Managing Directors in Anspruch nehmen. Ansonsten gilt für die Führungskräfte eine strengere Präsenzpflicht: Sie dürfen nur einmal pro Woche außerhalb des Büros arbeiten.
Homeoffice bleibt Dauerthema im Bankensektor
Das Thema Präsenzpflicht sorgt in der deutschen Bankenlandschaft regelmäßig für Aufregung. Die Commerzbank hatte beispielsweise feste Homeoffice-Quoten für ihre Angestellten geplant, diese Pläne Ende 2023 aber wieder für eine flexiblere Lösung verworfen. Etwa zu dieser Zeit hatte ein Beratertrio die Privatbank Berenberg verlassen – auch wegen der Homeoffice-Regelung.
Dass es deutschen Banken und Finanzdienstleistern ein Anliegen ist, dass ihre Angestellten im Büro anwesend sind, zeigte kürzlich eine Umfrage des Personaldienstleisters Robert Half. Unter 100 Arbeitgebern der Branche sagten 74 Prozent der Befragten, dass es einen signifikanten Zusammenhang zwischen Büropräsenz und der Chance auf eine Beförderung gebe.