Der Feind in meinem Netz So nutzen Anleger den Megatrend Cyber-Sicherheit

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Kaum verwunderlich, denn egal ob durch Smartphones, Cloud-Dienste, Krypto-Wallets, Bankenschnittstellen oder das gerade entstehende Internet der Dinge – mittlerweile sind Menschen, Unternehmen oder Institutionen ständig online und vernetzt: „Immer mehr Systeme, Daten und Menschen sind digital miteinander verbunden – das macht sie aber auch anfälliger“, sagt Peter Finn, Co-Leiter ETF Portfoliomanagement bei Legal & General Investment Management (LGIM).

Bei LGIM gilt – wie bei Credit Suisse, dem US-Vermögensverwalter Blackrock oder der Privatbank Pictet – Cyber-Sicherheit daher als Megatrend, der die Welt in den kommenden Jahrzehnten nachhaltig beschäftigen wird. Einig in diesem Urteil, gehen die Anbieter jedoch unterschiedliche Wege, um diese Entwicklung investierbar zu machen.

LGIM und Blackrock setzen auf verhältnismäßig kostengünstige ETFs. So beträgt die Gesamtkostenquote beim L&G Cyber Security ETF 0,75 Prozent, Blackrock begnügt sich beim iShares Digital Securities mit 0,40 Prozent laufenden Kosten. Der Themen-ETF von LGIM (ISIN: DE000A14ZT85) bildet den ISE Cyber Security Index physisch nach. Der vierteljährlich angepasste Index umfasst die wichtigsten Unternehmen aus den Bereichen Cyber-Sicherheitstechnologie und -Dienstleistungen. Beide Gruppen sind im Index nach Marktkapitalisierung gewichtet, wobei alle Branchenvertreter innerhalb einer Gruppe das gleiche Gewicht bekommen.

 Quelle: Morningstar

Die Cybertech-Unternehmen entwickeln dabei Hard- und Software, um Daten, Websites und Netzwerke vor unbefugten internen oder externen Zugriffen zu schützen, während die Cyber-Dienstleister diese Produkte für entsprechende Services nutzen. Darunter sind beispielsweise mit Palo Alto Networks und Cisco Systems Schwergewichte der Branche: Palo Alto hat mit Firewalls und weiteren Produkten für Netzwerksicherheit im Jahr 2018 knapp 2,3 Milliarden US-Dollar Umsatz erwirtschaftet und konnte seinen Börsenwert in den vergangenen fünf Jahren mehr als vervierfachen. Der Netzpionier Cisco, bekannt für seine Router und Switches, die vielfach als Rückgrat der Internet-Infrastruktur zum Einsatz kommen, legte nach der Korrektur bei Technologiewerten Ende 2018 in den ersten Monaten des neuen Jahres um gut 16 Prozent zu. Der Erfolg der aktuell 43 Unternehmen im Index zahlt sich aus: Dreieinhalb Jahre nach Auflegung liegt der L&G Cyber Security ETF aktuell mehr als 100 Prozent im Plus.

Erst kürzlich gestartet, bildet auch der iShares Digital Securities ETF (IE00BG0J4C88) von Blackrock einen Index physisch nach, in diesem Fall jedoch den Stoxx Global Digital Security. Darin finden sich Unternehmen, die sensible Daten übertragen und verwahren oder Systeme anbieten, die den Zugang zu diesen managen. Damit weist der Index eine recht große Schnittmenge mit dem vom LGIM-Produkt abgebildeten Index auf. So enthält er etwa ebenso die bereits erwähnten Palo Alto und Cisco. Mit Bechtle, Cancom und der Software AG finden sich aber auch drei deutsche Vertreter der Cyber-Sicherheitsbranche in dem Börsen-barometer. Insgesamt enthält der Index aktuell 84 Aktien, die ebenfalls gleichgewichtet gestartet sind. Hier wird die Gleichgewichtung einmal pro Jahr wiederhergestellt.