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Verantwortungsbewusstes Investieren Der Beginn einer Ära der Nachhaltigkeit

Aufforstung der Kubiqui-Wüste in der Inneren Mongolei

Aufforstung der Kubiqui-Wüste in der Inneren Mongolei: Weder Investoren noch Unternehmen können die Risiken und Chancen ignorieren, die sich aus dem Trend zu nachhaltigen Investitionen ergeben. Foto: imago images / Xinhua

Verantwortungsbewusstes Investieren und nachhaltiges Finanzieren sind keine Nischenthemen mehr. Beide Ansätze berücksichtigen Umwelt-, Sozial- und Governance-Faktoren (ESG) in Geschäftsentscheidungen sowie Anlagestrategien und verbinden Renditeziele mit ethischen Grundsätzen. Die Themen reichen von Klimawandel und Umweltverschmutzung bis hin zu Arbeitsstandards und Cybersicherheit.

Nachhaltigkeit und Rendite schließen sich nicht aus

Bereits 75 Prozent der Investoren integrieren ESG-Kriterien in ihren Investmentansatz und ihre Anlageentscheidungen, so das jüngste Ergebnis der Studie „Responsible Investment Survey“ von RBC Global Asset Management – wobei US-Investoren bei der Umsetzung der Prinzipien deutlich hinter ihren globalen Kollegen hinterherhinken.

Die Covid-19-Pandemie verstärkt die Bedeutung verantwortungsbewusster Investitionen mit Fokus auf Risiken in den weltweiten Lieferketten, einschließlich der Sicherheit der Mitarbeiter. Ebenso veranlasst die Krise Investoren dazu, dem Klimawandel mehr Aufmerksamkeit zu schenken. Nicht zuletzt, da die globale Erderwärmung nicht nur die Umwelt, sondern ebenso die Gesundheit der Weltbevölkerung bedroht: Sie führt zu einer höheren Anfälligkeit für Infektionskrankheiten, betont die Weltgesundheitsorganisation (WHO).

Noch immer gehen viele Investoren davon aus, dass nachhaltiges Investieren eine niedrigere Rendite mit sich bringt – das ist jedoch falsch. Denn das Einbeziehen von ESG-Faktoren ermöglicht es Anlegern, Unternehmen mit langfristiger Wertschöpfung zu finden. Viele Studien belegen bereits, dass Anlagestrategien mit einer Übergewichtung von Firmen mit guten ESG-Ratings besser abschneiden als ihre konventionellen Pendants. Selbst in Phasen größerer Marktschwankungen können ESG-Strategien geringere Drawdowns als breite Marktindizes erzielen, so das jüngste Ergebnis einer Morningstar-Studie.

ESG – mehr als nur die Umwelt

Die Rendite lässt sich durch das Einbeziehen von ESG-Faktoren sogar steigern – da einem breiten Spektrum von Risikofaktoren Rechnung getragen wird. Investoren müssen jeweils nachvollziehen können, wie nachhaltig ein Unternehmen wirtschaftet. Transparenz wird daher immer wichtiger.

Ebenso fordern immer mehr Anleger, dass Vermögensverwalter über ein negatives ESG-Screening hinausgehen und sich aktiv mit den Unternehmen und Regierungen auseinandersetzen sollten. Dabei sollte nicht nur der Umweltaspekt angesprochen werden. Anleger wünschen sich neben der Berücksichtigung ökologischer Auswirkungen ebenfalls die Thematisierung sozialer Aspekte.

Zahlreiche Regierungen, Zentralbanken und Investoren fördern bereits nachhaltige Investments wie grüne Anleihen und unterstreichen damit, wie wichtig die Finanzbranche bei der Bewältigung der wirtschaftlichen, sozialen und ökologischen Herausforderungen ist.

Gefahr Greenwashing: Anleger sollten genau hinschauen

Das Interesse an nachhaltigen Geldanlagen ist im laufenden Jahr deutlich gestiegen. Doch gerade das immer größer werdende Angebot sorgt dafür, dass Anleger genau hinsehen müssen. Denn nicht immer ist ein Portfolio komplett nachhaltig – nur weil es so genannt wird. Viele Anbieter setzen beispielsweise auf einen sogenannten „Best-in-Class“-Ansatz. Die Folge: Auch Ölfirmen oder Kohlekonzerne können in einem nachhaltigen Depot landen. Daher schürt das Fehlen von weltweit anerkannten Standards berechtigte Bedenken.

Der Übergang zu einer Netto-Null-Emissions-Wirtschaft wird in den kommenden Jahrzehnten tiefgreifende Auswirkungen auf die Investmentlandschaft haben: Weder Investoren noch Unternehmen können die Risiken, aber auch die Chancen ignorieren, die sich aus dem Trend zu nachhaltigen Investitionen ergeben.

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