De-facto-Moratorium Brunei will Todesstrafe für Homosexuelle nicht vollstrecken

Der internationale Druck zeigt offenbar Wirkung: Der Sultan von Brunei hat in einer Rede anlässlich des islamischen Fastenmonats Ramadan angekündigt, sein Land werde auf die Vollstreckung der Todesstrafe gegen Homosexuelle verzichten, wie verschiedene Medien übereinstimmend berichten. Das bereits seit 20 Jahren geltende De-facto-Moratorium für die Todesstrafe erstrecke sich auch auf Urteile gegen Homosexuelle.

Nach der neuen Gesetzgebung, die seit April in Kraft ist, droht Männern für gleichgeschlechtlichen Sex der Tod durch Steinigung, Frauen müssen mit 40 Stockhieben oder zehn Jahren Gefängnis rechnen. Auch sonst urteilt die bruneiische Justiz mittelalterlich-drakonisch: Dieben droht die Amputation einer Hand, Wiederholungstätern kann ein Bein abgenommen werden.

 

Das Oberhaupt des Inselstaates reagiert mit der Ankündigung auf zahlreiche internationale Proteste gegen die neue Anti-Homosexuellen-Gesetzgebung des Landes. Neben Institutionen wie den Vereinten Nationen und der Europäischen Union, die den Schritt als grausam und unmenschlich gebrandmarkt hatten, war unter anderem Schauspieler George Clooney mit einem Boykott-Aufruf an die Öffentlichkeit gegangen. Seinem Appell, Hotels einer Kette zu meiden, die sich über eine staatliche Investment-Agentur im Eigentum des Sultanats befinden, hatte sich auch die Deutsche Bank angeschlossen.

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