David Swensen erkannte als einer der ersten die Renditechancen von Hedgefonds und Private Equity. Nach Stationen bei den damals noch existierenden Investmentbanken Salomon Brothers und Lehman Brothers hatte er 1985 in Yale das Investment-Büro übernommen. Mit seinem Anlageerfolg machte er die Universität zu einer der reichsten Hochschulen der Welt. Von einer Milliarde Dollar im Jahr 1985, machte er aus dem Yale-Anlagevermögen bis heute 31 Milliarden Dollar. Er erwirtschaftete für das Stiftungsvermögen im Schnitt eine Rendite von elf Prozent.
Swensen, selbst Absolvent der amerikanischen Elitehochschule, verwaltete bis zuletzt die Stiftungsgelder seiner Alma Mater. Er revolutionierte die Anlagestrategie institutioneller Investoren. Mitte der Achtzigerjahre warb er mit seinem Kollegen Dean Takahashi für die neue Idee, dass institutionelle Anleger in ihren Portfolios das Gewicht von klassischen Wertpapieren wie Aktien und Anleihen reduzieren und dafür mehr in alternative Anlageformen investieren sollten. Hedgefonds, Immobilien und Rohstoffe sollten Teil einer langfristig orientierten Anlagestrategie sein. Er hatte damit einen sehr großen Anteil daran, dass Private-Equity-Firmen und Wagniskapitalgeber aus ihrem Nischendasein kamen. Der Fondsindustrie gegenüber blieb er stets skeptisch, warf ihr oft überzogene Gebühren bei bescheidener Leistung vor.
Nun ist der legendäre Investor im Alter von 67 Jahen an Krebs gestorben. „Sein Ansatz, der als "Yale-Modell" bekannt geworden ist, ist heute der Standard für viele Universitäts- und Stiftungsfonds. Als geborener Lehrer bereitete er eine Generation von institutionellen Investoren vor, die später Investmentbüros an anderen Hochschulen und Universitäten leiteten und so den Einfluss von David weiter ausdehnten", schreibt Peter Salovey, Präsident der Yale-Universität in seinem Kondolenzschreiben, in dem es weiter heißt: „David wird in Yale und über unseren Campus hinaus in Erinnerung bleiben. Bitte schließen Sie sich mir an, um unsere gemeinsame Wertschätzung für sein lebenslanges Engagement für Yale auszudrücken und seiner Frau Meghan McMahon und ihrer Familie unser tiefstes Beileid auszusprechen.“