Rut & Wiess on Tour Das Weingut Forstmeister-Geltz Zilliken: gelebte Superlative

Oliver Morath trinkt Weißwein.

Weinkolumne „Rut und Wiess“ von Oliver Morath: „Ich bin immer noch ganz geflasht, soviel Passion habe ich selten erlebt und dann dieser unglaubliche Weinkeller, echte Superlative.“ Foto: Oliver Morath

90 Prozent der Weintrauben des VDP-Weinguts Zilliken – Forstmeister Geltz stammen aus Lage Saarbruger Rausch. Der Name ist Programm.

Elf Hektar werden in diesem Weinberg bewirtschaftet. Er besticht durch seine Böden aus mittelgrauem und feinblättrigen Devonschiefer. Eine Besonderheit ist definitiv auch der Diabas, ein vulkanisches Eruptionsgestein, welches in der Rausch immer wieder zu finden ist.

„Riesling und nur Riesling“

Das Weingut hat sich vollkommen dem An- und Ausbau von Riesling Trauben verschrieben. Es ist nicht sehr leicht, ein weiteres Weingut zu finden, welches ähnlich renommiert ist und nur eine einzige Traube im Angebot hat.

Blick in den Weinkeller des Weingutes  Zilliken – Forstmeister Geltz
Blick in den Weinkeller des Weingutes Zilliken – Forstmeister Geltz © Oliver Morath

Auf der hauseigenen Homepage schreibt das Weingut: „Lagen und Böden spielen beim Wein eine große Rolle. Unser Weingut verfügt ausschließlich über Süd-Steillagen, die als VDP Große Lagen klassifiziert sind. Auf ihnen wächst Riesling und nur Riesling.“

Das Weingut

Das Weingut besuchten wir auf unserem Saartrip Samstag morgens. Es liegt in Saarburg und sieht von der Straße kommend eher unscheinbar aus.

Den Weinbau ist hier seit 1742 im Familientrieb. Vor nicht allzu langer Zeit ging der Familienbetrieb in die Hände der elften Generation über.

Unser Autor Oliver Morath mit Hanno Zilliken.
Unser Autor Oliver Morath mit Hanno Zilliken. © Oliver Morath

Tochter Dorothee Zilliken übernahm das Zepter von Ihrem Vater und Kellermeister Hanno Zilliken, dieser führte uns auch die nächsten zwei Stunden durch das Weingut, seinen Keller, (seinen Schatzraum) und anschließend durch die Probe.

Ich bin immer noch ganz geflasht, soviel Passion habe ich selten erlebt und dann dieser unglaubliche Weinkeller, echte Superlative.

Blick in den Weinkeller mit Stalaktiten an der Decke und Fuderfässern.
Blick in den Weinkeller mit Stalaktiten an der Decke und Fuderfässern. © Oliver Morath

100 Prozent Luftfeuchtigkeit, Flaschen von 1949. Bei Zilliken hat man den Kunden schon immer gereifte Wein angeboten. In jedem Jahr gibt es auf der aktuellen Weinliste mindestens zwei alte Jahrgänge. Aktuell sind es Weine aus den Jahren 2005 und 2009.

Die Weine werden alle im deutschen Fuderfass ausgebaut. Die Fassgröße beträgt 1000 Liter. Besonders erwähnenswert sind die Stalaktiten und der schwarze Schimmel im Weinkeller.

Die Weine

Die Rieslinge werden in drei Formen ausgebaut, fruchtig, feinherb und edelsüß. Es gibt sowohl Ortsweine als auch die VDP Großen Lagen, beziehungsweise Großen Gewächse.

Auf die Erste Lage wird komplett verzichtet, da eine Erste Lage bei diesem Weingut häufig in Konkurrenz stehen würde zu anderen Weingütern, dort wären es aber Große Lagen. Dieses Weingut lebt die Superlative.

Alte Jahrgänge und Flaschen überzogen mit Schwarzschimmel lagern im Weinkeller.
Alte Jahrgänge und Flaschen überzogen mit Schwarzschimmel lagern im Weinkeller. © Oliver Morath

Und dennoch möchte ich ganz speziell den Zilliken Butterfly vorstellen. Einen feinherb ausgebauten Gutswein für 11.50 Euro und leichten 11,5 Prozent Alkohol. Dieser Wein wird seinen Weg gehen und speziell für Nichtweintrinker und junge Menschen ein Türöffner in die Welt des Weines darstellen. „Finesse erzeugen – für unbeschwerten Genuss“

Die Geschichte, die erzählt werden muss:

Dorothee Zilliken lebt mit ihren drei Freunden, Denis Reinhardt, Erik Wimmers und Andreas Vallendar ihre Liebe zu hochwertigen Spirituosen aus.

Gemeinsam produzieren sie unter dem Label Ferdinand's hochwertigen Vermouth und Gin in verschiedensten Ausprägungen. Eines eint sie alle: ihre Heimat, die Saar, und dass sie durch den weltberühmten Saar-Riesling verfeinert werden.

Resümee

Es war mir eine absolute Ehre mit dem Grandseigneur der Saar zwei Stunden verbringen zu dürfen.

Selten habe ich so viel über Wein lernen können und dürfen wie an diesem Samstag. Besonders beeindruckt war ich von den leichten feinherben Weinen und natürlich von den alten Jahrgängen.

Oliver Morath und Volker Schilling bei der Weinprobe.
Oliver Morath und Volker Schilling bei der Weinprobe. © Oliver Morath

Auch Süßweine vom Weingut Zilliken müssen sicher nicht den Vergleich mit den großen Namen aus Frankreich scheuen.

 

 

An dieser Stelle folgen in den nächsten Wochen weitere Highlights unserer Weintour durch Saar und Obermosel:

 

Oliver Morath schreibt regelmäßig für das private banking magazin seine Weinkolumne „Rut und Wiess“. Copyright des Logos: Lucca Morath.

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