Einblicke eines Insiders Das sind Vorzüge des Wiener Wohnimmobilienmarkts

Manfred Wiltschnigg von der Immobiliengesellschaft Galcap Europe: Längst haben auch internationale Investoren den Wohnimmobilienmarkt Wien als sichere Anlage für sich entdeckt.

Manfred Wiltschnigg von der Immobiliengesellschaft Galcap Europe: Längst haben auch internationale Investoren den Wohnimmobilienmarkt Wien als sichere Anlage für sich entdeckt. Foto: Galcap Europe

Österreich ist anders. Konservativer, moderater, sicherer. Die Österreicher lieben es, sozial gestützt und dennoch komfortabel zu wohnen – zum Beispiel in den fast 400.000 Gemeinde- und Genossenschaftswohnungen. Aber sie lieben auch das Eigentum im Speckgürtel der Stadt, möglicherweise angesparte Zweit- und Drittwohnungen, erst zur Vermietung und später für die studierenden Kinder, die innerstädtische Mietwohnung zum Besuch kultureller und gesellschaftlicher Veranstaltungen, das eigene oder gemietete kleine Häuschen auf dem Land, am Berg oder am See.

Die Österreicher sind sparsam und wertbewusst – trotz allem. Häuser in Österreich sollen lange stehen, gepflegt aussehen – und die Bewohner sollen sich angemessen benehmen. Soziale Kontrolle funktioniert. Selbst in der Zwei-Millionen-Stadt Wien ist man gegenüber offener Aggression und Vandalismus in den Straßen noch nicht völlig gleichgültig.  

Man will „schön wohnen“

Und genauso ist auch der Wiener Wohnimmobilienmarkt. Man will „schön wohnen“, am liebsten mit Balkon, in Parknähe oder an der Donau, mit guter Anbindung zum öffentlichen Nahverkehr, nicht zu laut, aber „ausgestorben“ soll das Viertel auch nicht sein. Das Beisl ums Eck gehört dazu, so wie der Billa, der Lidl oder der Hofer. Klein darf die Wohnung ruhig sein, wenn der Rest passt.

Und Wien bietet all das zu vernünftigen Preisen, hat also viele Vorzüge. Freifinanzierter Wohnraum in U-Bahn-Nähe, mit lichten, geräumigen Innenhöfen, effizient geplant, ordentlich gebaut und von den Mietern gepflegt, ethnisch und sozial durchmischt, lebenswert bunt – für 11,50 bis 12,50 Euro pro Quadratmeter. Kunst, Kultur und ein riesiges Freizeitangebot im öffentlichen Raum kriegt man noch unentgeltlich dazu. In welcher europäischen Großstadt mit vergleichbarer Lebensqualität gibt es das sonst noch? Und so wächst Wien weiter, vor allem durch Zuzug aus ganz Europa, auch durch Neubürger aus Deutschland.

Beständiges Preisniveau trotz Covid-19

Längst haben auch internationale Investoren den Wohnimmobilienmarkt Wien als sichere Anlage für sich entdeckt. Seit Jahren dominiert Wien Rankings als lebenswerteste Großstadt der Welt. Nicht zuletzt deshalb zogen die Preise für neue Wohnhausanlagen in den letzten drei Jahren beständig an. Die Mieten wohl auch, aber geringer, so dass die Renditen sich zwischen dreieinhalb und vier Prozent einpendelten.

Ein knappes halbes Jahr Covid-19 änderte da nicht viel am Preisniveau. Vielleicht stieg die Nachfrage sogar ein wenig weiter. Kein Wunder, wenn sich das Geldvolumen am Kontinent um 10 Prozent vergrößert. So kletterte das Preisniveau für Eigentumswohnungen gegenüber dem Vorjahr neuerlich um etwa 4 Prozent.

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Noch reichen die Flächenreserven, verbinden sich die Stadtränder Wiens mit den exklusiven Umlandgemeinden im niederösterreichischen Wienerwald und im Weinland, mit Gumpoldskirchen, Brunn am Gebirge, mit Klosterneuburg und Stockerau. 19.000 Wohnungen werden im laufenden Jahr allein in Wien fertiggestellt, davon rund 60 bis 70 Prozent Mietwohnungen. Eine Rekordmarke, die in den kommenden Jahren nicht wieder erreicht werden wird und trotzdem den Nachfrageüberhang nicht deckt.  

„Bullish wie im Februar“

Die österreicherfahrenen deutschen Fonds, von denen einige noch im Mai gezögert hatten, Entscheidungen über mögliche Investments in Wohnimmobilien in Wien und den größeren österreichischen Landeshauptstädten zu treffen, sind längst wieder zurück am Markt. Und, wie es heißt, „bullish wie im Februar“. Lang ist es her, dass „Wohnen“ als langweilige Asset-Klasse bezeichnet und Wohnungspakete in Gürtelnähe zu Ladenhütern wurden. Heute zählt „Wohnen“, zum Beispiel in den vielen neuerrichteten Wohntürmen an der Donau und in den hochwertigen Agglomerationen am Stadtrand, nach Meinung etlicher Marktteilnehmer zu den attraktivsten und sichersten Immobilien-Investments Europas.


Über den Autor:
Dr. Manfred Wiltschnigg ist ein Geschäftsführer (Managing Partner) der Immobilien-Anlagegesellschaft Galcap Europe mit Sitz in Wien. Wiltschnigg ist seit über 25 Jahren in den Regionen Österreich sowie Mittel- und Osteuropa aktiv. In seiner bisherigen beruflichen Laufbahn arbeitete er unter anderem für die Oppenheim Immobilien KAG (heute: Patrizia Immobilien AG) sowie die IVG Immobilien AG. 

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