Invesco Global Factor Investing Study 2021 Das sind die Trends bei Faktoranlegern

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Der Trend ESG gilt aber nicht nur für aktiv gemanagte Fonds. Weitere Untersuchungen zeigen, dass auch ETFs, die ESG- und Faktoransätze kombinieren, beliebter werden. Fast die Hälfte der Investoren (46 Prozent) würde gern in einen Faktor-ETF investieren, der ESG berücksichtigt. Gleichzeitig ist die Nachfrage höher als das Angebot, 49 Prozent der Investoren haben Schwierigkeiten einen Faktor-ETF zu finden, der ihren Wünschen entspricht.

Als wichtiges Instrument für Faktorstrategien gewinnen Faktor-ETFs bei Wholesale- wie auch institutionellen Investoren weiter an Bedeutung. 46 Prozent wollen in den kommenden drei Jahren vermehrt ETFs nutzen.

Veränderung des Anteils an ETFs im Faktorportfolio, Quelle: Invesco Global Factor Investing Study 2021


Im Bereich Anleihen gaben 45 Prozent der Teilnehmer an, dass das Niedrigzinsumfeld Faktoren in Rentenportfolios attraktiver macht und eine Möglichkeit bietet, höhere Gewinne einzufahren oder Risiken zu senken.

Die beliebtesten Anlagefaktoren sind die Stilfaktoren Value und Quality. Was die verwendeten Makrofaktoren angeht, wurden Duration, Liquidität, Inflation und Kreditrisiko am häufigsten genannt. Die Befragten betrachten die Duration als insgesamt wichtigsten Faktor für die Anlageerträge aus festverzinslichen Wertpapieren.

Im Portfolio angestrebte Faktorengagements, Quelle: Invesco Global Factor Investing Study 2021


Der Value-Faktor hat Ende 2020 eine gute Wertentwicklung erzielt, die sich im ersten Quartal 2021 fortgesetzt hat. Ein weiterer deutlich erkennbarer Trend sind die steigenden Zuflüsse in diesen Faktor: 42 Prozent der Investoren haben ihre Value-Positionen in den vergangenen zwölf Monaten erhöht, 48 Prozent planen es. Laut der Studie wollen die Befragten auch generell ihre Faktoranlagen weiter ausbauen.

Außerdem entwickeln sich dynamische Multi-Faktor-Ansätze weiter und setzen sich mehr durch. Darunter versteht man, dass Anleger ihre Faktoranlagen auf das Marktumfeld abstimmen. Zudem deutet alles darauf hin, dass sich der dynamische Ansatz auch zukünftig durchsetzt: 29 Prozent der Investoren geben an, dass ihr Ansatz in den vergangenen zwei Jahren dynamischer geworden ist, 41 Prozent planen, in den kommenden zwei Jahren in dieser Hinsicht beweglicher zu werden.


Die Studie zeigt, dass einige der Faktornutzer bereits eine ausgefeilte Analysemethode verwenden. Viele sehen jedoch noch Bedarf für bessere analytische Programme. Dies gilt insbesondere in Bezug auf die Erfolgsquellenanalyse. Sie wollen also messen, warum sich ein Portfolio besser oder schlechter als ein Vergleichsindex entwickelt.

Über die Studie:

Alle Teilnehmer der diesjährigen Studie waren ‚Faktornutzer‘, definiert als Umfrageteilnehmer, die mindestens ein Faktorprodukt in ihrem Portfolio haben und/oder ihre Exposures anhand von Faktoren überwachen. Die Feldarbeiten für diese Studie wurden von NMG im Zeitraum März bis Mai 2021 durchgeführt. Alle Daten stammen von Invesco, Stand: 31. März 2021

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