Die BNP Paribas kauft das deutsche Private Banking der HSBC Continental Europe. Damit gibt es im hiesigen Private Banking die nächste Übernahme – und die BNP Paribas verdoppelt mit einem Schlag das Vermögen, das sie im Geschäft mit vermögenden Kunden in Deutschland verwaltet.
Nach dem ersten Bericht zum anstehenden Deal am Freitagnachmittag haben beide Banken die Übernahme nach dem Wochenende bestätigt – und zumindest die BNP Paribas hat in kürzester Zeit zu einer Pressekonferenz eingeladen: Vincent Lecomte als Leiter des Wealth Managements bei der BNP Paribas, Deutschlandchef Lutz Diederichs und Pierre Ramadier, Leiter Internationale Märkte im Wealth Management, sprachen vor den Journalisten über den Kauf des HSBC-Private-Banking – und beantworteten Fragen zur Übernahme.
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Die BNP Paribas kauft das deutsche Private Banking der HSBC Continental Europe. Damit gibt es im hiesigen Private Banking die nächste Übernahme – und die BNP Paribas verdoppelt mit einem Schlag das Vermögen, das sie im Geschäft mit vermögenden Kunden in Deutschland verwaltet.
Nach dem ersten Bericht zum anstehenden Deal am Freitagnachmittag haben beide Banken die Übernahme nach dem Wochenende bestätigt – und zumindest die BNP Paribas hat in kürzester Zeit zu einer Pressekonferenz eingeladen: Vincent Lecomte als Leiter des Wealth Managements bei der BNP Paribas, Deutschlandchef Lutz Diederichs und Pierre Ramadier, Leiter Internationale Märkte im Wealth Management, sprachen vor den Journalisten über den Kauf des HSBC-Private-Banking – und beantworteten Fragen zur Übernahme.
Die Stimmen der Verantwortlichen aus der Pressekonferenz:
Lecomte über die Ziele im Wealth Management der BNP Paribas: „Wir haben zwei Wachstumstreiber im BNP Paribas Wealth Management, zwei wirkliche strategische Geschäftsprioritäten. Nummer eins ist, unsere Positionierung im strategischen Markt Europa und besonders im deutschen Markt zu stärken, der nach Größe mit Abstand der größte Markt der Eurozone ist. Nummer zwei ist, unsere Entwicklung im Segment der Unternehmer und großen Familien zu beschleunigen. Das ist in anderen Worten der deutsche Mittelstand.“
Lecomte über das Private Banking der HSBC: „Dieser Deal ist wirklich eine einzigartige Möglichkeit für die BNP Paribas und in Deutschland. Das Franchise der HSBC und der BNP Paribas sind sich sehr ähnlich, beide fokussieren sich auf High-net-worth- und Ultra-high-net-worth-Kunden. Ultra high net worth bedeutet Kunden mit finanziellen Anlagen von über 25 Millionen, es ist das am schnellsten wachsende Kundensegment. Das Kundenportfolio ist sehr ähnlich und passt zu unserer Gesamtstrategie und darüber hinaus zu unserer Kultur, zu unserem Geschäftsmodell und unserer Arbeitsweise. Wir sind sehr zuversichtlich, dass die Integration sehr reibungslos verläuft.“
Lecomte über das neue deutsche Wealth Management der BNP Paribas: „Dieser Zukauf wird unsere Präsenz in Deutschland wirklich stärken, indem wir unsere Größe fast verdoppeln auf 40 Milliarden Euro Assets, womit wir unter den Top-Playern vor Ort zählen.“
Lecomte über eine strukturelle Neuausrichtung im Wealth Management: „Wir wollen das HSBC-Geschäft im Wealth-Management-Franchise integrieren. Der Plan ist auch, die Art und Weise, wie wir Kunden in Deutschland betreuen, umzugestalten. Heute haben wir das Private Banking und das Wealth Management und wir brauchen dafür einen besseren, kombinierten Ansatz. Es braucht ein wenig Arbeit, um das richtige Set-up und das nächste Zielbetriebsmodell zu definieren. Das ist Teil des Plans, den wir heute haben.“
Lecomte über die Standortstrategie: „Wenn Sie auf die regionalen Standorte der HSBC schauen, sehen Sie sechs Standorte bei der HSBC, die BNP Paribas hat acht Standorte. Das kombinierte Geschäft wird zehn Standorte haben, die es uns ermöglichen, unsere Präsenz insbesondere in der Region an der Rheinlinie und Düsseldorf zu verstärken.“
Lecomte über die Wachstumsmöglichkeiten: „Mit Blick auf unsere Möglichkeiten: Nummer eins wird das Wachstum unseres Franchise und wir hebeln auch die IT-Infrastruktur, in die wir investieren werden. Deutschland wurde im globalen Wealth Management als Pilotmarkt ausgewählt, um die neue IT-Plattform weiter zu integrieren, die absoluter Schlüssel ist, um die Kunden besser zu bedienen, das Kunden-Reporting weiter zu verbessern und den Funktionsumfang zu erhöhen. Wir werden die Fähigkeiten, die wir in Deutschland haben, weiter nutzen. Zum Beispiel das Real-Estate-Geschäft, das in Deutschland besonders stark ist, Security Services, Global Banking und Global Markets, die wir den Kunden näherbringen.“
Lecomte über die Mitarbeiter: „Alle 120 Mitarbeitenden der HSBC wechseln in das BNP Paribas Wealth Management, damit wir Kontinuität, Vis-a-vis für die Kunden und neue Möglichkeiten haben, die Fähigkeiten der Mitarbeiter zu entwickeln. Es ist eine strategische Möglichkeit für die BNP Paribas und auch für die HSBC-Teams, Teil des Wealth Management zu werden.“
Ramadier über den Übernahmeprozess: „Wir freuen uns sehr über den Zukauf. Es waren einige Monate mit einer Menge harter Arbeit. Der Abschluss der Transaktionen soll in der zweiten Jahreshälfte 2025 stattfinden. Wir starten sofort mit der Migration. Das erste Meeting findet heute Nachmittag statt. Wir haben regelmäßige Updates mit dem Partner HSBC, um alle Pläne für die Integration zu elobarisieren und abzuschließen.“
Diederichs über die Folgen eines möglichen Unicredit-Commerzbank-Deals: „Wir sprechen nicht über unsere Wettbewerber. Aber lassen Sie mich ein Wort zur Situation sagen: Für uns kann das eine Möglichkeit sein. Wir sind tief im deutschen Mittelstand verwurzelt. Wenn immer eine Fusion ansteht, wissen wir, dass beim Kreditbuch eins plus eins nicht genau zwei ergibt.“
Diederichs über den Kaufpreis: „Wir veröffentlichen den Kaufpreis für diese Transaktion nicht – wie üblich.“
Lecomte über das Wealth-Management-Geschäft: „Dieses Geschäft benötigt Größe und Skalierung, in Bezug auf Investitionen in Menschen und Ausbildung, in Bezug auf die Entwicklung neuer Kapazitäten wie Global Markets. Das benötigt eine Menge Investitionen aus personeller Perspektive, aber auch aus IT-Perspektive. Ich habe bereits die Investitionen im globalen Wealth Management mit Deutschland als Pilotprojekt angesprochen, die wir machen. Es braucht Größe, um diese Investments zu teilen, damit wir besser die Kundenerwartungen erfüllen. Deswegen glauben wir, dass es noch mehr Konsolidierung in den kommenden Jahren geben wird. Die BNP Paribas beabsichtigt eindeutig, einer dieser Konsolidierer zu sein.“