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Wirkungsorientierte Investments von Artemis Das weitere große Problem bei fossilen Brennstoffen

Das weitere große Problem bei fossilen Brennstoffen

Foto: Artemis

  • Die Abhängigkeit des Westens von russischem Öl und Gas ist eine strategische Belastung.
  • Im Gegensatz zur Ölkrise in den 1970er Jahren stehen uns jetzt überzeugende Alternativen zu fossilen Brennstoffen zur Verfügung.
  • An der Beschleunigung von Investitionen in Wind- und Sonnenenergie, Batteriespeichertechnik sowie grünen Wasserstoff führt kein Weg vorbei.

Die schrecklichen Ereignisse in der Ukraine haben den Fokus auf die Unsicherheit der Energieversorgung Europas gelenkt und gezeigt, wie sehr Russland über die Lieferung von Öl und Erdgas bestimmen kann. Überall auf der Welt sind die Erdgaspreise als Reaktion auf den Konflikt nach oben geschnellt. Der Preis der Rohölsorte Brent hat das erste Mal seit 2014 wieder die Marke von 100 Dollar durchbrochen. Einige Beobachter reden sogar von Ölpreisen von über 180 Dollar …

Der verstorbene Senator John McCain nannte Russland einmal „eine Tankstelle, die von der Mafia betrieben wird und sich als Land tarnt“. Die von der OPEC ausgelöste Ölkrise liegt mittlerweile 50 Jahre zurück – nun sieht sich der Westen erneut den Launen eines Ölstaates ausgeliefert. Die Angst vor Inflation und der damit verbundene wirtschaftliche und politische Schaden hat westliche Regierungen – bis vor kurzem – davon abgehalten, den russischen Energiesektor mit Sanktionen zu belegen.

Dieses Mal ist es wirklich anders.

In den 1970ern führte der Ölpreisschock zu einem Einbruch der Nachfrage, einem stärkeren Fokus auf Energieeffizienz und zu einer deutlichen Verringerung der Abhängigkeit vieler Volkswirtschaften vom Öl. Damals gab es jedoch tatsächlich keine überzeugenden Energiealternativen. Als symbolische Reaktion auf die OPEC-Krise wurden solare Warmwasseraufbereiter auf dem Dach des Weißen Hauses installiert – damals kostete Strom aus Sonnenenergie jedoch ungefähr 35.000 US-Dollar pro Megawattstunde.

Als Reaktion auf die Ölkrise wurden solare Warmwasseraufbereiter auf dem Dach des Weißen Hauses installiert

Als Reaktion auf die Ölkrise wurden solare Warmwasseraufbereiter auf dem Dach des Weißen Hauses installiert

Im Gegensatz dazu hält es Deutschland heute für möglich, innerhalb von 12 Jahren vollständig auf erneuerbare Energien umzusteigen. Solarstrom kostet jetzt ungefähr 33 US-Dollar pro Megawattstunde. Eine bemerkenswerte Veränderung.

Selbst vor einigen Jahren noch haben nur wenige damit gerechnet, dass die Kosten für erneuerbare Energien wirklich so schnell fallen würden. Einer vom Institute for New Economic Thinking der University of Oxford in 2021 veröffentlichten Studien zufolge, sind die Kosten für Sonnenenergie, Windkraft und Batteriespeicher über einen Zeitraum von mehreren Jahrzehnten hinweg exponentiell um ca. 10 % pro Jahr gefallen. Im Gegensatz dazu liegen die inflationsbereinigten Preise für fossile Brennstoffe heute ungefähr auf dem Stand von vor 140 Jahren, ohne dass sich ein langfristiger Abwärtstrend abzeichnet.

Quelle: University of Oxford, Institute for New Economic Thinking

Als Präsident Carter seine Solarmodule installieren ließ, waren sie schlicht und ergreifend nicht wettbewerbsfähig. Heute sind erneuerbare Energien aber oft die günstigste Alternative.

Die Antwort auf die Klimakrise kann auch unsere Energiesicherheit verbessern.

Natürlich wird Gas nicht plötzlich von der Landkarte verschwinden. Kurzfristig müssen wir eindeutig unsere Bezugsquellen diversifizieren und Speicherungskapazitäten ausbauen.

Die Ereignisse in der Ukraine haben deutlich gezeigt, dass unsere Energiesicherheit und unsere Klimaziele miteinander verbunden sind. Das aggressive, militärische Auftreten Russlands ist nur ein weiterer Grund, die Energiewende zu beschleunigen. Der Ausbau von Wind- und Sonnenenergie, Batterien und grünem Wasserstoff ist dringender denn je. Sich von sämtlichen fossilen Brennstoffen zu lösen ist nicht nur die beste Antwort auf die Klimakrise – es könnte auch der einzige Weg in eine positive Zukunft sein, die frei vom Einfluss von Ölstaaten ist.

Ryan Smith ist Co-Manager des Fonds Artemis Funds (Lux) – Positive Future.

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