PS Plus, Qplix & Co. Das müssen Family Offices über den Markt der Software-Anbieter wissen

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Solche Evolutionsschritte sind üblich im Software-Markt. Die Dienstleister richteten ihr Angebot lange Zeit eher an die deutlich größere Gruppe der Vermögensverwalter. Das Leistungsspektrum der Programme für Family Offices beschränkte sich daher zumeist auf eine einfache Performance-Rechnung und die Darstellung von Strukturen und Beständen, erklärt Markus Jesberger, Gründer und geschäfts-führender Gesellschafter des Multi Family Office Segura & Jesberger. Weiterentwicklungen für Vermögensverwalter hatten gemäß der höheren Lizenzzahlen Vorrang.

Viele Anbieter nutzten daher einen verfügbaren Rechenkern, etwa von PS Plus. Diesen ergänzten sie durch selbst programmierte Satelliten, wie eine detaillierte Performance- und Risikomessung oder das Controlling vereinbarter Richtlinien und Gebühren. Im Laufe der Zeit entstanden so neue Anbieter wie iComps, der sein Produkt auf Basis der Erfahrungen mit dem Rechenkern komplett selbst entwickelt hat. „Damit war es möglich, auch illiquide Vermögenswerte von der Immobilie über die Direktbeteiligung bis zum Oldtimer zu erfassen und darzustellen“, sagt Jesberger.

2012 betrat der Münchner Software-Entwickler Qplix den Markt. Das Fintech verstärkte insbesondere mit seinem Fokus auf Private-Equity-Anlagen den Trend zu einer Abbildung des Gesamtvermögens.

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Der wesentliche Unterschied im Ansatz von PS Plus und Qplix liegt in der zugrundeliegenden Datenbank-Technologie. Der langjährige Primus verarbeitet die Daten in Tabellenform. Der Neuling nutzt eine dokumentenorientierte Technologie namens Mongo DB. Sie ermöglicht dem Qplix-Anwender vielfältige Filterfunktionen beim Auswerten der Daten. Der Nutzer von PS Plus ist beim Auslesen der Portfoliobausteine deutlicher eingeschränkter.

PS Plus und auch iComps bieten zwar nicht die gleiche Detailtiefe, sind dafür aber im Vergleich zu Qplix weniger komplex und damit einfacher zu bedienen. Dank einer größeren Auswahl fertiger Produkte bieten sie für Family Offices den Vorteil, dass sich ihre Software deutlich schneller in Betrieb nehmen lässt. Zudem gibt es Buchhalter, die bereits Erfahrungen in der täglichen Arbeit mit beiden Anwendungen aufweisen und direkt ohne aufwändiges Einarbeiten starten können.

Ein weiterer Unterschied: Bei Qplix nutzt der Kunde die Software online über eine spezielle Sicherheits-Infrastruktur. Bei PS Plus kann er frei entscheiden, ob das Programm bei ihm vor Ort installiert werden soll oder im Rechenzentrum des Anbieters.

Folglich weichen die Preismodelle der Anbieter voneinander ab. Der Qplix-Anwender zahlt für die Nutzung eine monatliche Gebühr, dessen Höhe von Komplexität und Größe der verwalteten Vermögen abhängt. PS Plus wiederum berechnet die Gebühren nach Anzahl der Nutzer und Module, die im Einsatz sind. Die Assets under Management spielen in diesem Preismodell keine Rolle, weil sie aus Anbietersicht nichts über das Ausmaß des Nutzungsverhaltens aussagen.

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