Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hat es schon getan, kurze Zeit später auch die britische Regierung um Theresa May: In beiden Ländern sollen die Behörden ab 2040 keine Autos mit Verbrennungsmotor mehr zulassen dürfen. In Indien, Norwegen und den Niederlanden will die Politik sogar noch einen drauflegen und diskutiert ein Ende von Benzinern und Dieseln ab 2025 oder 2030. China will von 2019 an Autobauer verpflichten, bei ihren im Reich der Mitte verkauften Autos einen Mindestanteil alternativer Antriebe einzubauen.
Zu den Gewinnern gehören Unternehmen, die für diesen Wandel dringend benötigte Rohstoffe fördern können: „Eine exponentiell zunehmende Zahl von Elektroautos wird auch den Bedarf an Metallen wie Kupfer, Kobalt und Lithium steigen lassen“, stellt Joachim Berlenbach fest. Der gelernte Geologe gründete 2006 im Schweizerischen Zug die Earth Resource Investment Group. Dort arbeiten neben Berlenbach weitere Bergbau-Ingenieure, die zudem Erfahrung mit Rohstoff-Investments vorweisen können. Der fachliche Hintergrund des Teams ist vonnöten, da Berlenbach sein Augenmerk auf Nebenwerte legt und deswegen auch einzelne Minen und Förderstandorte für Edelmetalle, Industriemetalle und Öl genau unter die Lupe nehmen muss.
Für steigende Preise spricht neben der zunehmenden Nachfrage das begrenzte Angebot. Minenbetreiber standen lange nicht auf der Wunschliste der Investoren, an neuen Abbaustellen fehlt es deswegen. Die hiesige Industrie warnt bereits, dass der Trend zu Elektroautos zu Engpässen führen werde. Denn Metalle, aus denen Batterien für Elektroautos entstehen, muss die deutsche Wirtschaft überwiegend einführen. „Der Bedarf wächst schneller als die Kapazitäten. Ohne eine ausreichende Versorgung wird es keine Zukunftstechnologien made in Germany geben“, sagt Matthias Wachter vom Bundesverband der Deutschen Industrie der Wochenzeitung „Welt am Sonntag“.
Die für Elektroautos mit Batterie erforderlichen Metalle verteuern sich bereits rasant. Lithium kostet zurzeit knapp 20 Prozent mehr als zum gleichen Zeitpunkt des Vorjahres (Stand 6. Juni 2018). Der Preis für Kobalt kletterte im gleichen Zeitraum sogar 56 Prozent nach oben. Geht das so weiter? „Da es aktuell noch nicht abzuschätzen ist, welche Batterie-Technologie sich letztendlich durchsetzen wird, bleibt eine Vorhersage für Metalle wie Lithium oder Kobalt schwierig“, sagt Berlenbach. Allerdings lasse sich erkennen, so der Experte, dass der Bedarf an Kupfer in jedem Fall immens steigen werde.
Denn nicht nur Autos bekommen künftig elektrische Antriebe verpasst. Flugzeugen und Schiffen steht das gleiche Schicksal bevor. Und für Elektromotoren und Leitungen bleibt Kupfer unersetzlich. Hinzu kommt, dass es ebenfalls eine entscheidende Rolle spielt, um erneuerbare Energien wie Solarstrom und Windkraft zu nutzen. So müssen es etwa Hersteller von Ladestationen oder Windturbinen reichlich einsetzen.