Geheimnis des Berufserfolgs Das Glück ist mit den Lustigen

Das Glück ist mit den Lustigen

Foto: Benjamin Thorn / Pixelio.de

Dass Lachen gesund hält und Menschen, die gerne und viel lachen beliebter in ihrem Freundes- und Bekanntenkreis sind, ist schon lange klar. Doch sind humorvolle Menschen auch erfolgreicher im Job? Das fragte sich Michelle Gielan, Expertin für Positive Psychologie und Mitbegründerin des Institute for Applied Positive Research, und wertete 225 wissenschaftliche Studien zu diesem Thema aus.

Das Ergebnis ihrer Meta-Analyse: Menschen, die gerne lachen, sind kreativer, produktiver und zeigen mehr Engagement. So liegt die Produktivität glücklicher Arbeitnehmer um 31 Prozent über dem Durchschnitt. Noch besser stehen humorvolle Vertriebsmitarbeiter da: Ihre Verkaufserfolge übersteigen die der durchschnittlich lustigen Kollegen um ganze 37 Prozent.

„Wenn wir lächeln oder lachen, schüttet unser Körper das Glückshormon Dopamin aus“, erklärt die Wissenschaftlerin. Das bringe die Lernzentren im Gehirn auf Hochtouren und fördere so die Kreativität, Produktivität und Engagement. Darüber hinaus verhelfe eine hohe Dopamin-Konzentration dem Menschen zu einer positiven Grundeinstellung. Diese kommt sowohl dem Menschen selbst als auch seinem Arbeitsteam zugute. Wie die von Gielan analysierten Studien feststellten, arbeiten Teams, die mehr positiv denkende Mitglieder haben, schneller und sind beliebter bei Vorgesetzten und Kunden.

Zum gleichen Ergebnis kommt Anthony Pescosolido, Professor für Management- und Organisations-Psychologie an der Universität New Hampshire. In seinen Untersuchungen stellte er fest, dass der sogenannte „effektive Humor“ in einer Arbeitsgruppe Arbeitnehmern das Gefühl einer psychologischen Sicherheit vermittelt. Das ermöglicht den Gruppenmitgliedern, ihre negativen Emotionen besser zu kontrollieren und Herausforderungen anzunehmen. Darüber hinaus sichern sich humorvolle Menschen die Aufmerksamkeit der anderen und können besser überzeugen.

Humor soll nicht beleidigen, bloßstellen oder bestrafen

Das gilt aber nur für den sogenannten „positiven Humor“. Darunter versteht der Forscher einen wohlwollenden Humor, der niemanden beleidigen, bloßstellen oder bestrafen will. Mit feindseligem Humor und Sarkasmus erreicht man hingegen eher das Gegenteil, erklärt Pescosolido und verdeutlicht das anhand eines Beispiels. „Er würde wohl auch zu seiner eigenen Geburt zu spät kommen“ – ein Chef, der die Verspätung eines Mitarbeiters mit diesen Worten kommentiert, tut nichts Gutes fürs Betriebsklima, so der Experte.

Ein weiterer Fallstrick, der auf humorvolle Chefs und Mitarbeiter lauert, ist die Gefahr, es mit dem Witze machen zu übertreiben. Sonst büße man seine Seriosität ein, warnt Pescosolido. Dies gelte insbesondere für Witze, die den Scherzenden selbst herabwürdigen. „Den berühmten ‚Klassenclown‘ nimmt das Team eher als Störenfried und als Hindernis für eine überzeugende Gruppenleistung wahr“.

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