Thinking Ahead Institute Globales Pensionsvermögen steigt auf 50 Billionen Euro – Deutschland abgeschlagen

Das Deckblatt der Studie des Thinking Ahead Instituts

Das Deckblatt der Studie des Thinking Ahead Instituts: Die USA, Australien und die Niederlande sind Spitze beim Pensionsvermögen pro Einwohner, Deutschland hinkt hinterher. Foto: Thinking Ahead Institute

Das globale institutionelle Pensionsvermögen in den 22 größten Märkten („P22“) hat einen neuen Rekordwert erreicht. Bis Ende 2021 belief es sich auf insgesamt 50,97 Billionen Euro, wie die „Global Pension Assets Study“ des Thinking Ahead Institute belegt. Der Rekordwert stützt sich auf ein Jahreswachstum des P22-Pensionsvermögens in Höhe von 6,9 Prozent 2021, während es im Jahr zuvor noch 47,63 Billionen US-Euro betrug. Damit verdoppelte sich das weltweite Pensionsvermögen in den vergangenen zehn Jahren beinahe. 2011 lag es bei 26,38 Billionen Euro.

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Länder aus dem angelsächsischen Bereich treiben dabei in erster Linie das Wachstum voran. 2021 legte das Pensionsvermöge –, gerechnet in US-Dollar – in Australien um 11,6 Prozent, in den USA um 8,5 Prozent und in Großbritannien um 7,7 Prozent zu. Neue Finanzierungsmodelle haben ihren Anteil daran, wobei insbesondere beitragsorientierte Pensionen (Defined Contribution) wachsen. Nachdem die DC-Renten im Jahr 2020 zum ersten Mal überhaupt die Marke von 50 Prozent des Vermögens in den sieben größten Pensionsmärkten überschritten haben, setzten sie ihren stetigen Aufstieg im Jahr 2021 fort und liegen nun bei über 54 Prozent.


Die Konzentration auf den Pensionsmärkten nahm ebenfalls zu, wobei auch kleinere Länder unter den P22 ein Wachstum ihres Rentenvermögens verzeichneten. Laut den Daten für 2021 tragen die Vereinigten Staaten mit 35 Billionen US-Dollar allein 62 Prozent zum gesamten Pensionsvermögen der P22 bei. Der US-Anteil am gesamten Pensionsvermögen ist seit 2011 erheblich gestiegen, damals betrug er nur 52 Prozent des Gesamtwerts für die P22. Die sieben weltweit größten Märkte für Pensionsvermögen (P7) – also Australien, Kanada, Japan, die Niederlande, die Schweiz, das Vereinigte Königreich und die USA – machen zusammen 92 Prozent des Gesamtvermögens der P22 aus. Dieser Anteil blieb gegenüber dem Vorjahr unverändert.

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Auch im Vergleich zur Wirtschaftsleistung sind die Pensionsvermögen stark gewachsen. Das globale Rentenvermögen der P22 erreichte im Vergleich zum kollektiven Inlandsprodukt derselben Länder einen Rekord: Es stieg bis Ende des 2021 auf 76,3 Prozent des BIP. Im Einzelnen haben die Niederlande mit 213 Prozent das höchste Verhältnis von Rentenvermögen zum BIP, gefolgt von Australien mit 172 Prozent, Kanada mit 170 Prozent, Schweiz mit 157 Prozent, USA mit 153 Prozent und Großbritannien mit 124 Prozent. Werte, von Deutschland nur träumen kann. Hier liegt das Verhältnis vom Pensionsvermögen zum BIP bei mageren 12,8 Prozent. Jährlich ist das Vermögen hierzulande in den vergangenen zehn Jahren um 1,9 Prozent gestiegen. Bei den Spitzenreitern, den Niederlanden und Australien waren es knapp über 7 Prozent.

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