Was ist das Besondere am Ansatz von GSAM Fixed Income bei der Integration von ESG-Faktoren?
Wooley: Unser Ansatz verkörpert drei wichtige Differenzierungsquellen: Wesentlichkeit, Momentum und Engagement als Anleiheinhaber.
Wir haben unsere ESG-Tools 2020 robuster gemacht, indem wir alle Unternehmens- und Staatsanleihen, die wir mit unserem Research abdecken, nach proprietären ESG-Ratings einstufen. Diese Ratings werden von auf den jeweiligen Unternehmenssektor spezialisierten Analysten und von auf Staatsanleihen spezialisierten Ökonomen in Absprache mit unseren ESG-Experten bestimmt. Hier zeigt sich, wie Ashish bereits erwähnt hat, dass das gesamte Fixed-Income-Team für ESG verantwortlich ist.
Diese Ratings sind eng mit dem Konzept der Wesentlichkeit verknüpft und werden nicht anhand einer einzelnen Kennzahl, sondern durch ein Mosaik an Analysen bestimmt (siehe Grafik 1).
Könnten Sie das näher erläutern?
Jedes Rating eines Anleiheemittenten besteht aus einem Vergleich mit ähnlichen Emittenten, in den externe ESG-Daten, unsere Fundamentalanalysen und das Engagement von Anleiheinhabern einfließen, sowie einer zukunftsorientierten Momentum-Bewertung.
Durch den direkten Dialog mit der Unternehmensleitung können wir die ESG-Berichte und die Performance gegeneinander prüfen. Das ist ein maßgeblicher Schritt, denn die Offenlegung allein bedeutet noch keine guten ESG-Ergebnisse. Was den Dialog mit Unternehmen angeht, arbeiten wir auch mit unseren Kollegen der Teams von Fundamental Equity und Quantitative Investment Solutions zusammen, um die Beziehungen zu den Unternehmensleitungen zu festigen.
Durch dieses Engagement sind wir besser in der Lage, die Strategie und qualitativen Faktoren eines Unternehmens zu verstehen, die in den ESG-Berichten nicht erfasst werden können. Unsere Momentum-Bewertung wird dadurch ebenfalls genauer und wir können feststellen, ob ein Unternehmen sich stabil entwickelt, verbessert oder verschlechtert. Auch das ist etwas, was statische ESG-Kennzahlen unter Umständen nicht erfassen können.